Fallbeispiel: Postoperative Wundheilungsstörung mit Infektion

Etwa 1,5 Jahre nach der operativen Behandlung eines Schlüsselbeinbruchs wurde bei einem Patienten eine Metallentfernung durchgeführt. Die so entstandene Wunde infizierte sich, woraus eine Wundheilungsstörung resultierte. Im Fallbeispiel erfahren Sie, wie die Wunde versorgt wurde, sodass eine vollständige Heilung in nur 6 Wochen erreicht werden konnte.

Patient

männlich, 32 Jahre

Führende Wundursache

Operationswunde nach Metallentfernung

Risikofaktoren für die Wundheilung

keine

Lokalisation der Wunde

Schulter, rechts

Infizierte Wunde

ja

Wundart

iatrogen

Wundgrund

Fibrinbeläge, Biofilm, Hypergranulation, Granulationsgewebe, Epithelgewebe

Wundumgebung

gerötet

Wundrand

Taschenbildung

Exsudation

schwach bis mäßig

Ausgangssituation

Aufgrund einer operativen Metallentfernung nach einem zurückliegenden lateralen Schlüsselbeinbruch kam es bei dem Patienten zu einer lokalen Infektion der Operationswunde, aus der eine Wundheilungsstörung resultierte. Im weiteren Wundheilungsverlauf kam es noch zu zwei weiteren Komplikationen: Taschenbildung und Hypergranulation.

Infizierte Wunde nach OPInfizierte Wunde nach OP
Machen Sie mit!

Sie haben eine besonders interessante Wunddokumentation, aus der Kolleginnen und Kollegen etwas lernen können? Perfekt! Dann kontaktieren Sie uns einfach und teilen Sie Ihre Erfahrung mit uns und anderen MFA.

Schreiben Sie uns

Anamnese

  • Operativ behandelter lateraler Schlüsselbeinbruch nach Fahrradunfall
  • 1,5 Jahre nach der operativen Behandlung wurde die Metallentfernung durchgeführt

Diagnose

Therapie

  • Eröffnung der oberen Wundnaht und Entfernung der subkutanen Naht
  • Chirurgisches Débridement mit Curette, Wundreinigung, Wundspülung, Abdeckung mit steriler antimikrobieller Gel-Kompresse und steriler Schaumstoffwundauflage für infizierte Wunden, täglicher Verbandwechsel
  • Nach positivem Heilungsverlauf: Wundreinigung, Abdeckung mit hydrokolloider Wundauflage, Verbandwechsel alle 2 Tage
  • Nach vollständiger Epithelisierung: Abdeckung mit sterilem Pflaster zum Schutz
Helfen Sie uns

Behandeln Sie selbst eine Wunde mit DRACO®-Produkten? Dann dokumentieren Sie jetzt die Anwendung und helfen Sie uns dabei, unsere Produkte stetig zu verbessern.

Zur Anwendungsdokumentation

Dokumentierter Wundverlauf

Nach einer operativen Metallentfernung infizierte sich die Operationswunde nach wenigen Tagen. Das Auftreten einer Infektion zeigte sich durch vorhandene Entzündungszeichen wie Rötung der Wundumgebung und zunehmenden lokalen Schmerzen. Zusätzlich bildeten sich Fibrinbeläge und Biofilm auf der Wunde (Bild 2: Tag 9).

Die zuvor bestehende Wundbreite vergrößerte sich von 0,3 cm auf 1,3 cm. Die obere Naht wurde entfernt, um die Wunde zu öffnen und so ein chirurgisches Débridement mit einer Curette bis zum Wundgrund zu ermöglichen. Es wurde eine Wundreinigung und Wundspülung durchgeführt. Die Abdeckung erfolgte mit einer sterilen antimikrobiellen Gelkompresse und einer sterilen Schaumstoffwundauflage für infizierte Wunden. Der Verbandwechsel fand täglich statt (Bild 3: Tag 11).

Im weiteren Verlauf wurde auch die subkutane Naht (die Naht unter der Haut) entfernt, da diese den Heilungsprozess als Fremdkörper negativ beeinflusst hat. Durch die verschiedenen Therapiemaßnahmen konnte die Entzündung eingedämmt werden (Bild 4: Tag 16). Die Abdeckung erfolgte mit einer hydrokolloiden Wundauflage und der Verbandwechsel fand nur noch alle 2 Tage statt.

Nach positivem Heilungsverlauf trat eine erneute Wundheilungsstörung in Form einer Hypergranulation auf (Bild 5 und 6: Tag 27). Dadurch entschied man sich wieder für einen täglichen Verbandwechsel. Nach der Wundreinigung wurde die Wunde erneut mit einer sterilen antimikrobiellen Gelkompresse und einer sterilen Schaumstoffwundauflage für infizierte Wunden abgedeckt.

Später reichte eine Wundreinigung und die Abdeckung der Wunde mit einer sterilen Schaumstoffwundauflage. Der Verbandwechsel fand dann wieder alle 2 Tage statt. Dank optimalfeuchter Wundversorgung und leichtem Druck auf die Wunde konnte die Hypergranulation in wenigen Tagen zurückgebildet werden (Bild 7: Tag 32).

Fünf Tage nachdem die Hypergranulation vollständig zurückgebildet war, war die Wunde vollständig mit fragilem Epithelgewebe verschlossen (Bild 8: 37). Die mit Epithelgewebe verschlossene Wunde wurde regelmäßig kontrolliert, jedoch nicht mehr abgedeckt. Wenige Tage später entstand ein erneuter Defekt der fragilen Epithelschicht, sodass eine erneute Wundversorgung mit einer sterilen Wundauflage erforderlich war (Bild 9: Tag 49).

Die Wunde verschloss sich ordnungsgemäß nach ca. 6 Wochen (Bild 10: Tag 56). Um einem erneuten Defekt vorzubeugen, wurde das fragile Epithelgewebe noch mit einem Pflaster für eine weitere Woche abgedeckt.

In unseren Fallbeispielen kommen Wundversorgungsprodukte unterschiedlicher Hersteller zur Anwendung. Wenn Sie sich darüber informieren möchten, welche Produkte von DRACO® für die Behandlung infizierter Wunden in Frage kommen, finden Sie hier eine Übersicht.

Zu den Produkten
Infizierte Wunde nach OP
08.07.2021 (Tag 1): Operationswunde nach Metallentfernung
Infizierte Wunde nach OP
16.07.2021 (Tag 9): Infizierte Operationswunde mit Fibrinbelag und Biofilm
Infizierte Wunde nach OP
18.07.2021 (Tag 11): Gereinigte, infizierte Wunde mit eröffneter oberer Wundnaht
Infizierte Wunde nach OP
23.07.2021 (Tag 16): Gereinigte Wunde nach Entfernung der subkutanen Naht
Infizierte Wunde nach OP
03.08.2021 (Tag 27): Wunde mit Hypergranulation und Taschenbildung
Infizierte Wunde nach OP
03.08.2021 (Tag 27): Wunde mit Hypergranulation und Taschenbildung
Infizierte Wunde nach OP
08.08.2021 (Tag 32): Wunde mit zurückgebildeter Hypergranulation
Infizierte Wunde nach OP
13.08.2021 (Tag 37): Verschlossene Wunde mit fragilem Epithelgewebe
Infizierte Wunde nach OP
25.08.2021 (Tag 49): Wunde mit beschädigtem, fragilen Epithelgewebe
Infizierte Wunde nach OP
01.09.2021 (Tag 56): Narbe der final verschlossenen Wunde mit stabilem Epithelgewebe

Bitte beachten Sie, dass es sich hier um ein konkretes Fallbeispiel handelt, das nur eine mögliche Behandlungsoption darstellt.