Dermatoliposklerose

Die Dermatoliposklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die durch eine subkutane Fibrose und Verhärtung der Haut an den Unterschenkeln gekennzeichnet ist.

Die Dermatoliposklerose, auch Lipodermatosklerose, ist eine chronische, schmerzhafte Entzündung der Haut (Dermis), Unterhaut (Subkutis) und gegebenenfalls der Faszien im Bereich der Unterschenkel. Häufig tritt die Erkrankung bei Frauen mit Venenerkrankungen auf, insbesondere bei der chronisch-venösen Insuffizienz (CVI). Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel zählen zu den weiteren Risikofaktoren. 

Wie wird die Dermatoliposklerose behandelt?

Die Kompressionstherapie ist der Goldstandard in der Behandlung der Dermatoliposklerose.

Die Behandlung der Dermatoliposklerose richtet sich nach dem klinischen Bild. Dabei stellt die Kompressionstherapie die wichtigste Behandlungsmethode dar, sofern sie vertragen wird. Einige Betroffene tolerieren in akuten Phasen keine Kompressionstherapie. In diesen Fällen steht die fibrinolytische Therapie als Behandlungsoption zur Verfügung. Fibrinolytische Stoffe (Fibrinolytika) sind Enzyme, die Thromben (Blutgerinnsel) auflösen können. Unter anderem zählen Urokinase, Alteplase, Reteplase und Streptokinase zu den Fibrinolytika. Der Gebrauch von Steroiden kann zur Schmerzlinderung und Eindämmung von Entzündungen verwendet werden. Eine weitere Behandlungsmethode stellt die endovenöse Ablation ("Verödung") mit Laser oder Radiofrequenz-Katheter dar. Diese Behandlungsmethode verödet die betroffene Vene von innen mit Hitze, in der Regel unter örtlicher Betäubung. Dafür schiebt die Ärztin oder der Arzt einen Katheter in die Vene. Laserlicht ober Radiowellen zerstören nun örtlich begrenzt das Gewebe. Die Ablation eignet sich zur Behandlung der zugrunde liegenden Veneninsuffizienz und verringert das Risiko eines erneuten Auftretens von Geschwüren.

Was sind die Ursachen der Dermatoliposklerose?

Die genauen Ursachen der Dermatoliposklerose sind noch nicht hinreichend geklärt. Häufig entwickelt sich die Dermatoliposklerose in einem fortgeschrittenen Stadium einer Venenerkrankung wie der chronisch-venösen Insuffizienz (CVI).

Im Vordergrund des Krankheitsgeschehens scheint dabei ein zu hoher venöser Blutdruck (Hypertonie) zu stehen. Der Blutdruckanstieg bewirkt einen Anstieg der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) in den Venen. Dadurch können die Leukozyten in das umliegende Gewebe einwandern. Dort werden die Leukozyten aktiviert, ziehen weitere Immunzellen an und setzen diese gleichzeitig frei. Die Folge ist ein chronischer Entzündungszustand. Eine vermehrte Kollagenproduktion führt letztlich zu einer krankhaften Verhärtung (Fibrosierung) des subkutanen Fettgewebes. 

Vermutlich spielen Venenerkrankungen bei der Entstehung der Dermatoliposklerose eine Rolle.

Was sind die Symptome eine Dermatoliposklerose?

Schmerzen, Hyperpigmentierung und Verhärtungen gehören zum Beschwerdebild der Dermatoliposklerose.

Die Dermatoliposklerose tritt klassischerweise an der Innenseite der unteren Beine oberhalb des Knöchels auf. Sie wird in akute und chronische Phasen eingeteilt. Anzeichen einer akuten Dermatoliposklerose sind Verhärtungen, Rötungen (Erytheme), Schmerzen, Juckreiz, Gliederschmerzen und Schwellungs- oder Schweregefühl in einer oder häufiger in beiden unteren Extremitäten. Die akute Dermatoliposklerose ähnelt in ihrem Beschwerdebild einer Zellulitis.

In der chronischen Phase der Dermatoliposklerose bestehen Verhärtungen, Erytheme und Schmerzen fort. Zusätzlich kann die subkutane Fibrose zu einer erheblichen Verengung der unteren Gliedmaßen führen. Im fortgeschrittenen Stadium schwillt das Bein durch den andauernden venösen Verschluss (Obstruktion) an. Dadurch schrumpft der Unterschenkel. Das Erscheinungsbild des Beines erinnert nun häufig an eine umgekehrte Flasche. Ebenso sind wiederkehrende Ulzerationen (Geschwürbildungen), Verhärtungen, Rötungen und Fettnekrosen Teil des Krankheitsbildes. Zusätzlich können klinische Merkmale einer chronischen Veneninsuffizienz vorhanden sein, darunter Hyperpigmentierung der Haut, Krampfadern, venöse Ekzeme und venöse Ulzera. In einigen Fällen ist die Dermatoliposklerose Anzeichen eines sich entwickelnden Ulcus cruris.

Literatur

Die Autorin Dr. Roxane Lorenz
Dr. Roxane Lorenz

Nach ihrem Studium der Biologie an der Ruhr-Universität Bochum promovierte Dr. Lorenz zum Dr. rer. nat. Seit 2012 ist sie in der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung bei Dr. Ausbüttel tätig, seit 2018 auch als Leiterin dieser Abteilung sowie der Forschungsabteilung.