Wahrscheinlich keine steuerfreie Coronaprämie mehr in 2022

Wahrscheinlich keine steuerfreie Coronaprämie mehr in 2022

Der Finanzausschuss des Bundestages hat den Gesetzesentwurf zu Corona-Hilfsmaßnahmen diskutiert. MFA kommen dabei finanziell deutlich schlechter weg als Pflegekräfte.

Im vergangenen Jahr haben viele MFA einen Bonus für ihren Einsatz während der Coronaprämie erhalten. Bezahlt haben ihn zwar die Arbeitgeber, also die Praxisinhaber, aber die Bundesregierung hat die Prämie unterstützt – es wurden darauf keine Steuern und Sozialabgaben fällig. Das wird sich in diesem Jahr wohl ändern.

Seit Januar ist bekannt, dass Pflegekräfte in Krankenhäusern mit einem Pflegebonus rechnen können, während MFA leer ausgehen sollen. Kritik gab es daran nicht nur von Ärztinnen und Ärzten, sondern auch von den Kassenärztlichen Vereinigungen. Dennoch hat sich bei den Diskussionen im Finanzausschuss gezeigt: Es gibt keine Pläne, an dieser Regelung etwas zu ändern.

Was heißt das für Sie als MFA?

Ihr Arbeitgeber kann sich trotzdem dazu entscheiden, Ihnen eine Coronaprämie zu zahlen.

Die Höhe legt er selbst fest. Rechtlich ist sie jedoch anderen Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld gleichgestellt. Sie müssen darauf also in voller Höhe Steuern zahlen sowie Sozialabgaben entrichten. Unterm Strich bleibt netto daher deutlich weniger von Ihrer Prämie übrig.

Die Autorin Dr. Christine von Reibnitz
Dr. Christine von Reibnitz, Referentin Gesundheitspolitik und Krankenkassenmanagement

Dr. von Reibnitz ist promovierte Gesundheitswissenschaftlerin und Hochschuldozentin im Bereich des Gesundheitsmanagement. Seit 2013 ist sie bei Dr. Ausbüttel zuständig für den Bereich Krankenkassenmanagement und Expertin für die Themen Abrechnung und Recht.