Pflegeroboter kann mit Fachkräften kommunizieren
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Pflegeroboter kann mit Fachkräften kommunizieren

In einem Pilotprojekt haben Forschende einen neuen Assistenzroboter getestet. Er soll einfache Aufgaben übernehmen und vor allem dabei helfen, dass ältere Menschen mit Angehörigen und Pflegefachkräften Kontakt aufnehmen können.

Pflegeroboter können problemlos leichte Tätigkeiten bewältigen, zum Beispiel Routinearbeiten wie das Messen von Vitalparametern oder die Abgabe von Medikamenten. Das kann Pflegefachkräfte entlasten, sodass sie mehr Zeit für andere Aufgaben haben, allen voran die persönliche Betreuung.

Pflegeroboter sollen jedoch keineswegs den menschlichen Kontakt und die individuelle Pflege ersetzen. Stattdessen dienen sie lediglich als Hilfsmittel. Wie dies in der Praxis aussehen kann, zeigen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der TU Ilmenau im Forschungsprojekt MORPHIA.
 

Pflegeroboter erleichtert die Kommunikation

MORPHIA heißt „Mobiler robotischer Pflegeassistent zur Verbesserung von Teilhabe, Versorgung und Sicherheit in der häuslichen Pflege durch videobasiertes Angehörigennetzwerk“. Das Ergebnis ist ein Assistenzroboter mit einem eigenen Kommunikationsnetzwerk.

Sein Schwerpunkt besteht darin, ältere Menschen und Pflegefachkräfte zu vernetzen. Er erleichtert es den Senioren und Seniorinnen zudem, Kontakt zu ihren Angehörigen und Freunden zu halten. In ihm sind nämlich Möglichkeiten für eine Videotelefonie und einen Chat eingebaut. Die Kommunikation funktioniert dabei von beiden Seiten. Die Pflegebedürftigen können zum Beispiel den Roboter zu sich rufen und ihn bitten, Pflegekräfte ans Telefon zu holen, wenn sie nicht mehr wissen, welche Medikamente sie einnehmen sollen.

Umgekehrt können beispielsweise weit entfernt wohnende Angehörige mit einer intelligenten Fernsteuerung in der Wohnung nach dem Rechten schauen oder die Senioren und Seniorinnen per Telepräsenz bei bestimmten Tätigkeiten virtuell begleiten.

Darüber hinaus übernimmt der Roboter den Transport von Mahlzeiten und persönlichen Gegenständen innerhalb der Wohnung.

Der neue Assistenzroboter hat bereits einen Langzweittext über 41 Wochen erfolgreich absolviert. Nach Aussage der Forschenden haben die Pflegebedürftigen die Unterstützung gut angenommen. Sie betonen aber auch: Zwischenmenschliche Begegnungen könne der Assistenzroboter natürlich nicht ersetzen. Er soll nur eine praktische Unterstützung sein.

Pflegeroboter kann mit Fachkräften kommunizieren
Die Autorin Dr. Christine von Reibnitz
Dr. Christine von Reibnitz, Referentin Gesundheitspolitik und Krankenkassenmanagement

Dr. von Reibnitz ist promovierte Gesundheitswissenschaftlerin und Hochschuldozentin im Bereich des Gesundheitsmanagement. Seit 2013 ist sie bei Dr. Ausbüttel zuständig für den Bereich Krankenkassenmanagement und Expertin für die Themen Abrechnung und Recht.