Allergiezeit in der Praxis
Praxisalltag

Allergiezeit in der Praxis

Zwischen 20 bis 30 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einer Allergie. Tränende Augen, laufende Nase, juckender und kratzender Hals bis hin zu richtiger Atemnot sind klassische Beschwerden, mit denen die Betroffenen dann in die Arztpraxis kommen. „Was kann ich denn machen, damit meine Allergie besser wird?“, ist dann eine häufig gestellte Frage. 

Pollenallergien haben ab dem Frühling Hochsaison. Je nachdem, welche Gräser oder Bäume sprießen und wie trocken das Wetter ist, kann der Pollenflug den Allergikern das Leben schwer machen. Welche Tipps wir unseren Patienten geben können, zeige ich euch jetzt. 

1. Pollen draußen lassen

Leichter gesagt als getan: Natürlich sollten die Betroffenen versuchen, Türen und Fenster geschlossen zu halten, damit Pollen nicht im Übermaß ins Wohnungsinnere gelangen können. Übrigens ist die Pollendichte zwischen 3 und 5 Uhr morgens am größten!

2. Pollen wegwaschen

Die Wohnung regelmäßig feucht zu wischen, hilft ebenfalls. Einige Patienten berichten, dass es hilft, die Straßenkleidung zu Hause abzulegen und die Haare zu waschen. Auch ein häufigeres Waschen der Bettwäsche soll helfen.

3. Pollenvorhersage checken

Mittlerweile gibt es zahlreiche Apps, die schon über das Handy vor dem Pollenflug verschiedener Bäume oder Gräser warnen. Freizeitaktivitäten sollte man an den intensiven Tagen eher vermeiden, wenn man weiß, worauf man allergisch reagiert. 

4. Pollen und Gartenpflege

Gegen Bäume und Gräser, die überall sprießen, kann man wenig machen. Den Rasen kurz zu halten, ist eine Möglichkeit, zumindest dort die Pollenbelastung zu reduzieren.

5. Allergikerfreundlicher Urlaub

Für eine kurze Auszeit von der Allergie bietet sich ein Urlaub an. An der Küste oder in den Bergen kann die Allergie für kurze Zeit abklingen und ein Durchschnaufen ist wieder möglich.

6. Kurzzeitige Medikation

Für eine kurze Zeit kann Nasenspray gegen eine verstopfte Nase empfohlen werden. Freiverkäufliche Antihistaminika können ebenfalls bedarfsgerecht und kurzzeitig eingesetzt werden. Hält die Allergie jedoch länger an, besteht eventuell noch eine Kreuzallergie oder ist die Allergie schon längst chronisch, sollte der Betroffene in jedem Fall die Arztpraxis aufsuchen. 

7. Vorsorge bedenken

War der Patient zwischenzeitlich zur Behandlung der Symptome in der Praxis, kann eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) in Betracht gezogen werden. Hierbei wird die Allergie selbst behandelt, was jedoch ein langer Prozess von drei Jahren ist. Im Verlauf der Therapie werden mittelfristig positive Effekte durch die Betroffenen wahrgenommen. Es ist dann wichtig, dass die Therapie nicht abgebrochen, sondern durchgehalten wird. 

Allergien gegen Hausstaub oder Nahrungsmittel verhalten sich wiederum etwas anders, sie zeigen sich durch andere Symptome und erfordern einen anderen Umgang. Hier ging es ausschließlich um die Pollenallergien.

Leidet ihr selbst unter Heuschnupfen? Welche Ratschläge gebt ihr euren Patienten? Kommt gut durch die Allergiezeit!

Viele Grüße

Eure Steffi

Allergie-Notfallmedikamente gehören auch in den Erste-Hilfe-Koffer der Arztpraxis:

Die Autorin Steffi, MFA/Wundexpertin (ICW)
Steffi Blog

Nach der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten in einer dermatologischen Praxis für 5 Jahre im Praxisalltag als MFA, seit 2014 bei Dr. Ausbüttel (DRACO®). Wundexpertin (ICW) und bloggende MFA mit Leidenschaft.

E-Mail schreiben