Zysten

Bei einer Zyste handelt es sich um einen von einem epithelialen Häutchen ausgekleideten, mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum.

Eine Pseudozyste ist ein zystenartiges Gebilde, das im Gegensatz zur Zyste keine Epithelauskleidung besitzt. Die Wände bestehen aus Bindegewebe.

Wie entstehen Zysten?

Zysten können überall im Körper entstehen. Die Zystenbildung kann hormonell, genetisch bedingt oder durch Entzündungen ausgelöst werden.

Manche Menschen werden bereits mit Zysten geboren. So sind beispielsweise Zysten an den Gallengängen häufig angeboren. Eine Zyste hat immer eine Wand aus Zellen. Diese Wand bildet eine Kapsel, in der sich dünn- oder dickflüssiger Inhalt sammeln kann. Dieser Inhalt wird Exsudat genannt und kann aus Blut, Gewebeflüssigkeit, Talg, Bakterien, Haaren oder Horn bestehen. Bei echten Zysten bestehen die Wände aus Epithelzellen. Bei Pseudozysten werden die Wände aus Bindegewebe gebildet.

Pseudozysten entstehen vor allem bei degenerativen und entzündlichen Prozessen.

Wie werden Zysten behandelt?

Zysten verschwinden in der Regel von selbst. Operativ entfernt werden sollten sie nur dann, wenn Beschwerden auftreten.

Im Umkehrschluss heißt das, wenn keine Beschwerden oder Schmerzen vorliegen, kann die Zyste unbehandelt bleiben. Bei inneren Zysten sollte der Arzt dennoch mindestens einmal jährlich die Situation mittels Ultraschall oder Tasten kontrollieren.

Muss die Zyste operativ entfernt werden, kann dies nur nachhaltig gelingen, wenn die Zystenwand ebenfalls herausoperiert wird. Das Durchstechen der Wand, auch Punktion genannt, und Ausdrücken oder Absaugen der Flüssigkeit genügen nicht, da die Zystenwand ständig neues Exsudat produziert.

Die gängigsten Zysten

Die häufigsten Zysten, die im Bereich der Chirurgie auftreten, sind:

  • Leberzysten: Diese Zysten sind häufig angeboren. Weitere Ursachen sind Verletzungen der Leber, Befall mit Parasiten, wie dem Fuchsbandwurm, oder Tumorbildung.
  • Nierenzysten: Nierenzysten sind ebenfalls häufig angeboren, können aber auch durch langjährige Dialyse oder durch Bildung von bösartigen Tumoren entstehen.

Die Dermatologie kennt hauptsächlich diese Zysten:

  • Atherom oder Grützbeutel: Diese Fisteln treten auf der Kopfhaut und an der übrigen Haut auf. Sie enthalten Horn oder Haare. Ein Atherom ist kosmetisch störend, muss aber nicht entfernt werden.
  • Akne-Zysten: Diese entstehen im Laufe der Akne-Erkrankung, sind oft entzündlich und schmerzhaft und enthalten Talg, Hornzellen und Bakterien.
  • Dermoidzysten: Das Zystenexsudat besteht aus Talg, Hornzellen und Bakterien und ist sehr übelriechend.

In der Frauenheilkunde kommen am häufigsten Ovarialzysten vor. Diese entstehen im kleinen Becken der Frau und können ab einer bestimmten Größe Schmerzen oder Zyklusstörungen verursachen.

Weiterführende Artikel

Bei der Wundheilung werden Pseudozsyten, sogenannte Serome gebildet. Diese können die Wundheilung stören.

Ausführlichere Informationen finden Sie auch im Beitrag zur Wundheilung im Allgemeinen.

Die Autorin Anette Skowronsky
Portrait Anette Skowronsky mit rotem Blazer

Anette Skowronsky ist Apothekerin, Fachbuchautorin und Qualitätsauditorin für Medizinprodukte. Als Geschäftsführerin der MedConCap GmbH ist sie verantwortlich für die Produktentwicklung von Verbandstoffen. Bei Dr. Ausbüttel ist sie seit 2009 im Rahmen der Fortbildungen der modernen Wundversorgung als Moderatorin tätig.