Praxiswebsite: Online sichtbar sein

Praxiswebsite: Online sichtbar sein

Damit neue Patientinnen und Patienten Ihre Praxis finden können, ist ein eigener Internetauftritt wichtig. Auch die Bestands-Patientenschaft nutzt das Internet, um zum Beispiel Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme mit Ihrer Praxis herauszusuchen.

Eine eigene Praxiswebsite ist das digitale Aushängeschild Ihrer Praxis. Dementsprechend gut muss Ihr Internetaufritt geplant und gestaltet werden. Doch was nützt die beste Praxis-Website, wenn sie nicht besucht wird? Häufig ist ein Grund dafür, dass die Website von Suchmaschinen, wie Google oder Bing, nicht gefunden wird. Ein anderer Grund ist das niedrige Ranking bei der Suche, so dass Ihre Praxis möglicherweise erst nach mehreren Seiten als Treffer angezeigt wird.

Bestands-Patientinnen und -Patienten können Ihre Praxiswebsite häufig dennoch finden. Schließlich kennen Sie den Namen Ihrer Praxis und möglicherweise sogar die URL Ihrer Internetseite. Potenzielle neue Patientinnen und Patienten, die Sie noch nicht kennen, finden Ihre Praxis auf diese Weise jedoch nicht. Sie suchen stattdessen ganz allgemein eine Arztpraxis oder einen Spezialisten in ihrer Nähe. Ein Eintrag bei Google My Business erleichtert die Auffindbarkeit Ihrer Praxis enorm.

Wie nutze ich Google My Business optimal für meine Praxis-Website?

Ein Firmeneintrag bei Google My Business unterstützt Sie bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO), so dass Ihre Praxis vor allem bei lokalen Google-Suchen wie „Hausarzt Düsseldorf“ leichter zu finden ist.

Bei der Trefferanzeige erscheint der Eintrag rechts in einer Infobox mit vielen Informationen über Ihre Praxis, wie zum Beispiel Telefonnummer, Adresse, Öffnungszeiten, Standortkarte, Fotos, Link zu Ihrer Website und Kundenbewertungen. Deshalb sollten Sie ruhig Zeit in Ihr Praxis-Profil bei Google My Business investieren. Gestalten Sie den Firmeneintrag vollständig und seriös. Achten Sie außerdem auf eine einheitliche Schreibweise vor allem bei Praxisname, Adresse, Telefonnummer und weiteren Kontaktmöglichkeiten bei allen Branchenbüchern – egal, ob auf den Gelben Seiten, das Örtliche oder z.B. 11880.com.

Die ersten Schritte mit Google MyBusiness

Wie Sie dabei vorgehen müssen? Suchen Sie zunächst in der Datenbank nach Ihrer Praxis. Google hat diese meist bereits angelegt. Falls nichts zu finden ist, können Sie Ihre Praxis einfach hinzufügen.Damit Ihr Eintrag von Google My Business akzeptiert wird und keine doppelten Einträge auftauchen, muss er bestätigt werden. In der Regel wird dafür eine Postkarte mit einem Code an Ihre Praxis-Adresse aus dem Google My Business Profil versendet. Den Code geben Sie dann in ein Formular ein, damit danach Ihr Eintrag freigeschaltet werden kann.  

Ein vollständiges Unternehmensprofil enthält:

  • Name und Fachrichtung der Praxis: Besonders die Angabe der Fachrichtung im Titel des Unternehmens ist entscheidend. So sehen potenzielle Patientinnen und Patienten auf einen Blick, was für eine Praxis Sie betreiben. Diese verwenden für die Suche nach Fachrichtungen von Arztpraxen Suchwörter, wie „Hausarztpraxis“, „Neurologe“ oder „Augenarzt“. Stellen sie sicher, dass sie im Unternehmenstitel direkt den Suchbegriff unterbringen, mit dem man eine Praxis wie Ihre suchen würden. Übertreiben sollten Sie es aber nicht, da Google sehr streng mit dem Thema Spam umgeht. Ein Name wie „Hautarzt Dermatologe Krampfader-Experte Christian Schmidt, Frankfurt“ würde von Google als unzulässiger Spam abgelehnt. Nutzen Sie also Ihren Praxisnamen, wie Sie ihn auf Flyern oder anderen Werbematerialien verwenden würden und wie er bereits in anderen Branchenbüchern existiert.
  • Adresse und Google-Standortkarte: Durch einen Eintrag bei Google My Business wird der Standort Ihrer Praxis bei den Suchergebnissen direkt auf Google Maps angezeigt. Dadurch sehen Patientinnen und  Patienten gleich, wo Ihre Praxis liegt. Meist werden lokale Praxen bevorzugt, die entweder in der Nähe des Wohnorts, der Arbeit oder auf regelmäßigen Wegen liegen.
  • Öffnungszeiten: So sehen alle Patientinnen und Patienten auf einen Blick, wann Sie persönlich in der Praxis oder am Telefon erreichbar sind.
  • Alle Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme: Durch die Angabe einer Telefonnummer kann man Sie bei Verwendung der mobilen Suche mit dem Smartphone direkt von Ihrem Google My Business-Eintrag aus anrufen. Auch das Verfassen einer E-Mail an Ihre Praxis-Adresse ist auf diese Weise mit einem Klick möglich. Über eine Verlinkung zur Praxiswebsite können Patientinnen und Patienten sich auch außerhalb der Öffnungszeiten über Ihre Praxis informieren oder sie online kontaktieren.
  • Fotos: Fotos von der Straßenansicht Ihrer Praxis erleichtern die Auffindbarkeit und unterstützen einen Wiedererkennungseffekt, z.B. „da bin ich doch erst gestern vorbeigelaufen“. Sorgen Sie durch gut gemachte Fotos von den Räumlichkeiten und des Teams für Nähe zu (zukünftigen) Patientinnen und Patienten.
     

Vor- und Nachteile eines Praxiseintrags bei Google My Business

ProContra
  • Potenzielle neue Patientinnen und Patienten finden Ihre Praxis einfach über die Google-Suche.
  • Anzeige auf Google-Standortkarte.
  • Übersichtliche Darstellung aller Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme.
  • Verweis auf Ihre Praxis-Website.
  • Bewertungen auf Google.
  • Mit der Google My Business App können Sie mit Ihrem Android Smartphone auch einen Chat aktivieren und in direkten Austausch mit Nutzern treten.
  • Der Firmeneintrag muss gepflegt werden. Das kostet Zeit.
  • Die Löschung eines Firmeneintrags ist schwierig. Meist werden Unternehmen nach der Schließung weiterhin bei der Google-Suche angezeigt.
  • Negative Google-Bewertungen sind für jeden sichtbar und können grundsätzlich nicht gelöscht werden.

Die Erstellung eines Google My Business-Kontos ist kostenfrei und sorgt für eine gute Sichtbarkeit in der Google-Suche.

Best Practice für den Umgang mit Bewertungen auf Google und Jameda

Viele positive Bewertungen bei Google wecken Vertrauen in Ihre Praxis und die Mitarbeitenden. Dadurch gewinnen Sie neue Patientinnen bzw. Patienten und behalten eine zufriedene Bestands-Patientenschaft.

Der Erhalt positiver Bewertungen ist allerdings kein Selbstläufer. Der überwiegende Teil Ihrer Patientinnen und Patienten ist sicherlich zufrieden mit Ihrer Praxis und fühlt sich bei Ihnen bestens behandelt. Leider äußern die wenigsten Menschen positives Feedback. Positive Erfahrungen werden meist als Erfüllung einer Erwartungshaltung empfunden und deshalb nicht für erwähnenswert gehalten.

Anders sieht die Vergabe negativer Bewertungen aus. Ihre Unzufriedenheit wollen die meisten Menschen schnell kundtun und damit auch möglichst viele andere erreichen. Besonders im Internet fällt es vielen Menschen sehr leicht, negative Erfahrungen zu äußern. Im Allgemeinen werden deshalb negative Bewertungen häufiger als positive vergeben.

Wesentlich für den Umgang mit Bewertungen sind die beiden folgenden Punkte:

  1. Positive Bewertungen erhalten
  2. Auf negative Bewertungen angemessen reagieren

Positive Bewertungen erhalten

Um positive Bewertungen zu erhalten, müssen Sie selbst aktiv werden.

Sprechen Sie Ihre Patientinnen und Patienten persönlich an und bitten sie um Online-Bewertungen auf Google oder anderen Portalen. Eine zufriedene Patientenschaft wird das dies meist auch tun. Außerdem können Sie Flyer im Wartezimmer oder am Tresen auslegen, in denen Sie um Feedback bitten. Auf Flyern haben Sie auch gleich ausreichend Platz, um den Bewertungsvorgang zu beschreiben. Dadurch fällt es leichter, eine Bewertung abzugeben. Die Bitte nach Feedback können Sie z.B. auch auf der Rückseite Ihrer Praxis-Visitenkarte unterbringen.

Wenn Ihre Patientinnen und Patienten eine positive Bewertung für Ihre Praxis abgegeben haben, hinterlassen Sie gerne einen Kommentar und bedanken Sie sich. Insbesondere individuelle Reaktionen auf Bewertungen verstärken das positive Gefühl.

Umgang mit negativen Bewertungen

Auf eine Bewertung mit lediglich einem Stern ohne Text, ist schwieriger zu reagieren als auf eine Bewertung mit Kommentar.

Kommentierte negative Bewertungen enthalten häufig nicht nur sachliche Inhalte, sondern werden emotional und teilweise sogar beleidigend. Trotzdem steckt hinter der Bewertung eine bestimmte Situation, die anscheinend nicht optimal abgelaufen ist. Stellen Sie Ihre eigenen Emotionen beiseite, hinterfragen Sie die Situation auf sachlicher Ebene und sprechen Sie mit involvierten Mitarbeitenden. Halten Sie sich immer vor Augen: Sie antworten nicht nur auf eine negative Bewertung, sondern Sie kommunizieren an alle, die diese Bewertung gerade lesen. Sehen Sie jede Bewertung als Chance auch Ihre Praxisvorteile darzustellen! Möglicherweise können Sie mit Ihrer Antwort auch Zweifel und Missverständnisse ausräumen, die andere Nutzer nun nicht mehr äußern müssen. 

Sie sollten jede Kritik ernst nehmen und auf negative Rezensionen antworten. Reagieren Sie immer freundlich, sachlich und kurz. Wenn tatsächlich Fehler passiert sind, gestehen Sie diese auch in Ihrer Antwort ein. Kommentieren Sie negative Bewertungen individuell und mit Angabe einer Kontaktmöglichkeit, wenn angebracht.

Jede einzelne negative Bewertung sollte ernst genommen werden.

Besonderheiten bei Google- und Jameda-Bewertungen

Grundsätzlich ähneln sich die Bewertungsverfahren auf beiden Plattformen.

Die Gemeinsamkeiten sind folgende:

  • Die Bewertungs-Skala reicht von 1 bis 5 Sternen (schlecht bis sehr gut). Außerdem können die eigenen Erfahrungen mit der Kommentarfunktion detailliert geschildert werden.
  • Die Bewertungen sind öffentlich für alle sichtbar.
  • Eigene Kommentare auf Ihre Bewertungen ordnen Ihrer Praxis bei Google und Jameda automatisch eine höhere Relevanz zu.
  • (Negative) Bewertungen können nur in Ausnahmefällen gelöscht werden. Die Löschung von Bewertungen kann ausschließlich durch Google bzw. Jameda selbst vorgenommen werden. Dazu müssen die Bewertungen gegen die Nutzungsrichtlinien von Google bzw. Jameda oder geltendes Recht verstoßen.

Dennoch sind zwischen den beiden Bewertungsportalen nicht unwesentliche Unterschiede vorhanden, die Sie kennen sollten:

Google

Jameda

Erfolgsfaktoren für eine gute Praxis-Website

Sprechen sie Ihre (zukünftigen) Patientinnen und Patienten vor allem visuell an.

Dies gelingt mit sympathischen Fotos von den Räumlichkeiten Ihrer Praxis und des Praxis-Teams. Gestalten Sie Ihre Praxiswebsite ansprechend und übersichtlich mit vollständigen Informationen über Ihre Praxis. Überladen Sie die Seiten nicht. Schaffen Sie lieber eine einladende Landingpage mit den wichtigsten Informationen. Weitere detaillierte Informationen können Sie über eine übersichtliche Menüführung auf Unterseiten darstellen.

Für Praxisinhaber/-innen, die sich in dem Bereich schon gut auskennen, bietet sich die Erstellung der eigenen Praxiswebsite mit Hilfe von guten Homepage-Baukästen, wie Jimdo, Strato oder Wix an. Wer besonders kleine Ansprüche hat, kann sich auch direkt mit Google My Business eine Website erstellen lassen, die jedoch nur einfachste Funktionen abdeckt und zudem eine Abhängigkeit von Google weiter verstärkt. Wenn man selbst nicht so versiert ist, sollte die Websitegestaltung Profis überlassen werden. Denn gerade Funktionen wie eine Online-Terminvergabe oder -Rezeptausstellung lassen sich über einfache Baukastensysteme nicht sofort abbilden. 

Für die Gestaltung einer guten Praxiswebsite gelten ähnliche Faktoren, wie für das Anlegen eines Praxis-Profils bei Google oder Jameda.