Zukunft der Apotheken: Herausforderungen und Chancen

Die Zahl der Apotheken sinkt. Was sind die Gründe?

Viele Apotheker und Apothekerinnen sind in den Ruhestand gegangen oder planen dies in Kürze. Auch in der Apothekenbranche schlägt sich der Nachwuchsmangel nieder. Hier sind Fördermaßnahmen gefragt – und mehr Wertschätzung für Fachkräfte in Apotheken.
 

Welche neuen Dienstleistungen könnten sich im Bereich der Apotheken etablieren?

Vor allem während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass es sinnvoll sein könnte, die Aufgabenbereiche der Apotheken zu erweitern – ohne dass sie in Konkurrenz zur Ärzteschaft treten.

Beispiele sind das Ausstellen von digitalen Impfzertifikaten oder eine verstärkte Beratung, weil die Mitarbeitende der Apothekenteams für viele Patienten und Patientinnen erste Ansprechpartner vor Ort sind – und meist unkomplizierter greifbar als Ärzte und Ärztinnen. Diese Rolle könnte im Rahmen einer vernetzten Gesundheitsversorgung gestärkt werden.
 

Welche Rolle könnten Apotheken im Zuge der Digitalisierung übernehmen?

Hier kann wieder die Pandemie als Beispiel dienen: Viele ältere Menschen benötigten unter anderem digitale Impfzertifikate inklusive der entsprechenden App auf dem Smartphone. Hilfe beim Download der App und beim Einbinden des digitalen Zertifikats fanden viele von ihnen in ihrer Apotheke.

Die Apotheken könnten hier also als Bindeglied und Übermittler dienen, um Patienten und Patientinnen den Umgang mit digitalen Technologien zu erleichtern. Das bezieht sich unter anderem auf das elektronische Rezept (eRezept) und sogar auf die elektronische Patientenakte (ePA). Voraussetzung ist natürlich eine ausreichende Personaldecke in der jeweiligen Apotheke. Solche Themen könnten als Dienstleistung vom Gesetzgeber gefördert werden.

Grundsätzlich wäre eine stärkere Vernetzung in der regionalen Gesundheitsversorgung denkbar, bei der Apotheken eine führende Rolle spielen, etwa in enger Kooperation mit den geplanten Gesundheitskiosken.