Deutscher Wundkongress 2023: Belastung durch Geruch

Deutscher Wundkongress 2023: Belastung durch Geruch

Wundgeruch ist für alle Beteiligten eine Belastung. Wie lässt er sich eindämmen und überdecken? Die Draco-Expertinnen haben Informationen vom Deutschen Wundkongress 2023 für Sie.

Wundgeruch ist ein Thema, das für viele Betroffene große Probleme nach sich zieht. Denn den meisten Patienten und Patientinnen ist der Geruch sehr unangenehm. Sie schämen sich, fühlen sich schuldig an der Situation. Das kann dazu führen, dass sie sich sozial isolieren und insgesamt an Lebensqualität einbüßen. Dieser mentale Stress kann die Wundheilung zusätzlich verschlechtern. Auch für Angehörige und das medizinische Personal sind übelriechende Wunden eine Belastung. Umso wichtiger ist es, dass Sie Betroffenen mit Empathie begegnen. 

 

Deutscher Wundkongress 2023: Maßnahmen bei übelriechenden Wunden

  • Ein wichtiger Aspekt ist der Einsatz von geruchsbindenden Wundauflagen. Aktivkohle hat sich bewährt, da sie Toxine, Bakterien und Wundgeruch bindet. 

  • Der Verbandswechsel sollte bei Bedarf täglich erfolgen. 

  • Lokalantiseptika und Wundspüllösungen tragen dazu bei, Erreger und damit den Wundgeruch zu bekämpfen. 

  • Der topische Einsatz von Grünem Tee hat in einer Studie ebenfalls dazu geführt, dass der Wundgeruch abnahm. 

  • Eine Alternative im palliativen Setting ist Metronidazol-Gel bis zwei Prozent (Apothekenherstellung). Es wird für fünf bis sieben Tagen angewendet, und das zwei- bis dreimal täglich. 

 

Tipps, um die Geruchsbelastung im Raum zu verringern

Parallel kann es sinnvoll sein, die Geruchsbelastung in geschlossenen Räumen durch verschiedene Maßnahmen zu senken. Im Fokus stehen dabei Stoffe, die Geruchsmoleküle aus der Luft aufnehmen und binden:

Katzenstreu ist eine gute Lösung. Sie kann beispielsweise unter dem Bett platziert werden. Backpulver, Natron oder Soda haben einen ähnlichen Effekt. Sie werden in Wasser aufgelöst. In einer dekorativen Schale können sie auch offen auf einer Kommode stehen.

Ätherische Duftöle oder Räucherstäbchen sind zwar prinzipiell möglich. Es kann aber unter Umständen zu unangenehmen Überlagerungen der Gerüche kommen.

Deutscher Wundkongress 2023: Belastung durch Geruch
Die Autorin Dr. Christine von Reibnitz
Dr. Christine von Reibnitz, Referentin Gesundheitspolitik und Krankenkassenmanagement

Dr. von Reibnitz ist promovierte Gesundheitswissenschaftlerin und Hochschuldozentin im Bereich des Gesundheitsmanagement. Seit 2013 ist sie bei Dr. Ausbüttel zuständig für den Bereich Krankenkassenmanagement und Expertin für die Themen Abrechnung und Recht.