Pausenkultur in der Praxis: Kleine Auszeit für MFA
Praxisalltag, Freizeit

Pausenkultur in der Praxis: Kleine Auszeit für MFA

Pausen sind im hektischen Praxisalltag von Medizinischen Fachangestellten (MFA) oft Mangelware – und doch sind sie essenziell. Sie helfen nicht nur, körperliche und geistige Erschöpfung zu vermeiden, sondern steigern auch die Konzentration, Motivation und letztlich die Qualität der Patientenversorgung. Wer regelmäßig kleine Auszeiten einplant, schützt sich aktiv vor Burnout und sorgt dafür, dass die eigene Energie über den Tag hinweg erhalten bleibt. 

„Sollte es zu einem Druckabfall in der Kabine kommen, öffnet sich eine Klappe über Ihnen und Sauerstoffmasken fallen herab. In diesem Fall ziehen Sie eine Maske schnell zu sich heran und platzieren diese fest auf Mund und Nase. Danach helfen Sie Kindern und hilfsbedürftigen Personen.“ So oder so ähnlich hört man die Sicherheitsdurchsage im Flugzeug. Insbesondere in Berufen der Gesundheitsversorgung, in denen das Wohl anderer im Mittelpunkt steht, ist es ebenfalls wichtig, zunächst auf sich selbst zu achten. Danach hat man die Energie, sich um die anderen zu kümmern.  

Warum sind Pausen so wichtig?

Im medizinischen Alltag sind MFA ständig gefordert: Patientenbetreuung, Organisation, Dokumentation und Notfälle verlangen höchste Aufmerksamkeit. Ohne bewusste Pausen steigt das Risiko für Fehler, die Zufriedenheit sinkt und die eigene Gesundheit leidet. Studien zeigen, dass selbst kurze Pausen von nur zwei Minuten (sog. Microbreaks) die Stimmung, Produktivität und das Wohlbefinden deutlich verbessern können. 

Pausen helfen, Stress abzubauen, die Entscheidungsfähigkeit zu erhalten und die eigene Leistungsfähigkeit langfristig zu sichern.

10 kreative Ideen, wie MFA ihre Pausen besser nutzen können

  1. Frische Luft schnappen und spazieren gehen
    Ein kurzer Spaziergang – auch nur um den Block oder im Garten der Praxis – bringt Sauerstoff ins Gehirn, lockert verspannte Muskeln und hebt die Stimmung.
  2. Bewusst essen – fernab vom Arbeitsplatz
    Die Pause für einen gesunden Snack oder das Mittagessen nutzen, ohne dabei am Schreibtisch zu sitzen. Das fördert die Achtsamkeit und verhindert, dass man nebenbei weiterarbeitet.
  3. Mini-Workout oder Dehnübungen
    Kurze Bewegungsübungen, wie Schulterkreisen, Nackenrollen oder ein paar Kniebeugen, aktivieren den Kreislauf und lösen Verspannungen. Auch „Office Yoga“ oder Dehnübungen am Schreibtisch sind ideal.
  4. Musik hören oder einen Podcast genießen
    Lieblingsmusik oder ein inspirierender Podcast sorgen für mentale Erholung und neue Impulse – am besten mit Kopfhörern und geschlossenen Augen.
  5. Kreative Pause: Malen, Zeichnen oder Basteln
    Kleine kreative Tätigkeiten wie Kritzeln, Mandalas ausmalen oder Origami falten entspannen und fördern die Konzentration für den Rest des Tages.
  6. Achtsamkeits- oder Atemübungen
    Kurze Meditationen, Atemübungen oder ein Moment der Stille helfen, Stress abzubauen und die Gedanken zu sortieren. Schon wenige Minuten reichen aus, um neue Energie zu tanken.
  7. Powernap (max. 20 Minuten)
    Ein kurzes Nickerchen – falls möglich – wirkt Wunder gegen das Mittagstief und steigert die Leistungsfähigkeit für den Rest des Tages. Was in anderen Teilen der Welt üblich ist, wird hierzulande (leider) weiterhin als exotisch wahrgenommen. Kleiner Trick für die optimale Schlafdauer: Haltet euren Schlüsselbund in einer Hand, fällt er auf den Boden, habt ihr die perfekte Powernap-Dauer erreicht. 
  8. Austausch mit Kolleginnen
    Gemeinsame Pausen stärken das Teamgefühl, bieten Raum für einen kurzen Plausch und helfen, sich gegenseitig zu unterstützen. Soziale Interaktion wirkt nachweislich stressmindernd.

    Für den unterhaltsamen Austausch von Kolleginnen in der Arztpraxis, schaut einmal hier vorbei: https://www.draco.de/der-pausenraum

  9. Lesen oder Rätsel lösen
    Ein paar Seiten in einem Buch lesen, ein Kreuzworträtsel oder Sudoku lösen – das lenkt ab, trainiert das Gehirn und sorgt für eine kleine mentale Auszeit.
  10. Handy und Bildschirm bewusst meiden
    Die Pause als bildschirmfreie Zeit gestalten: Handy weglegen, nicht auf E-Mails schauen, sondern die Augen entspannen und den Blick schweifen lassen. Das Fixieren eines weit entfernten Gegenstands (z.B. einem Baum oder Wolken) kann Kopfschmerzen vorbeugen.


Pausen sind kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit – gerade für MFA, die täglich viel leisten. Wer seine Auszeiten bewusst und kreativ gestaltet, bleibt nicht nur gesünder und zufriedener, sondern kann auch im Praxisalltag dauerhaft mit Energie und Freude dabei sein. 

Probiert doch einmal verschiedene Pausenideen aus und findet für euch heraus, was euch persönlich am meisten Erholung bringt! Welche Tipps habt ihr noch? Wie erholt ihr euch am besten in der Pause?

Schreibt mit eine Mail mit euren Tipps!

Viele Grüße
Eure Steffi

Die Autorin Steffi, MFA/Wundexpertin (ICW)
Steffi Blog

Nach der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten in einer dermatologischen Praxis für 5 Jahre im Praxisalltag als MFA, seit 2014 bei Dr. Ausbüttel (DRACO®). Wundexpertin (ICW) und bloggende MFA mit Leidenschaft.

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