Jung und alt

Jung und alt

Was ist besser: ein ganz junges Team Gleichaltriger, ein Team aus älteren, sehr erfahrenen Mitarbeitenden oder ein Team, in dem jung und alt gemeinsam arbeiten und voneinander lernen? Dieser Frage bin ich nachgegangen und so viel schon vorweg: eine ganz klare Antwort gibt es auf diese Frage nicht. 

Die Teams, in denen ich gearbeitet habe, waren sehr gemischt. Insbesondere ganz zu Beginn meiner Laufbahn als MFA, als ich noch ein „junges Küken“ war, habe ich allerdings sehr von dem Erfahrungsschatz der „alten Hasen“ profitiert. Das ist auch heute noch so, allerdings bin ich weder Küken noch Hase, sondern irgendwo dazwischen, sodass ich auch meine Erfahrungen heutzutage gerne an meine jüngeren Kolleginnen und Kollegen weitergebe. 

Arbeiten im Team

Jede Altersgruppe hat ihre eigenen Perspektiven, Ansichten und Herangehensweisen in der Problemlösung. Das beeinflusst das Arbeiten im Team und die Ausgestaltung der Prozesse. Das berufliche Erfahrungswissen ist eine intuitive und über die Jahre gewachsene Kompetenz. Diese Expertise der älteren Kolleginnen und Kollegen ist daher besonders wertvoll für jede Praxis. 

Berufseinsteigerinnen und -Einsteiger können zwar noch nicht mit diesem Erfahrungswissen punkten, bringen aber neues Fachwissen aus ihrer Ausbildung mit. Sie sind offener für neue Entwicklungen, digitale Applikationen und bringen frischen Wind ins Team. 

Diese Stärken können im Team gut genutzt werden. Zugleich bergen sie aber auch Konfliktpotential: neue Impulse der Jüngeren können gewohnte Arbeitsabläufe zunächst stören und die Routine unterbrechen. Andererseits sind dauerhaft gut gemeinte Ratschläge der älteren Kolleginnen und Kollegen irgendwann eher demotivierend für den Nachwuchs.

Gelingende Arbeit in altersgemischten Teams

Bestimmte Faktoren tragen dazu bei, dass eine Arbeit in einem altersmäßig gemischten Team gelingt:

  • Toleranz und Wertschätzung: Diese Werte sollten in der Praxis „gelebt“ werden, sodass jedes Teammitglied mit den individuellen Stärken und Schwächen anerkannt und akzeptiert wird.
  • Verschiedene Bedürfnisse: Der Arbeitgeber sollte auf die verschiedenen Bedürfnisse der Generationen eingehen. Das kann beispielsweise heißen, dass es flexible Arbeitszeitmodelle gibt, wie Altersteilzeit oder auch - wo organisatorisch möglich - Gleitzeit. 
  • Grüppchenbildung vermeiden: Die Forschung zu altersgemischen Teams sagt, dass es am besten ist, das Alter der Teammitglieder gezielt zu durchmischen. Es sollte also eher vermieden werden, Aufgaben nur den jüngeren Kolleginnen und Kollegen zu geben. Sollte es bei euch schon dazu gekommen sein, dass sich Grüppchen gebildet haben zwischen den eher jüngeren und eher älteren Kolleginnen oder Kollegen, sollte das durch Umorganisation der Arbeitsabläufe gezielt durchbrochen werden. 
  • Weiterbildungsangebote machen: unabhängig vom Alter und der aktuellen Rolle im Team sollte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben werden, sich regelmäßig fortzubilden. 

Wie arbeitet ihr generationenübergreifend zusammen? Führen Altersunterschiede bei euch zu Schwierigkeiten oder fördert ihr euch gegenseitig? Was ist euer Altersschnitt im Team? Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen. 

Viele Grüße

Eure Steffi

Die Autorin Steffi, MFA/Wundexpertin (ICW)
Steffi Blog

Nach der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten in einer dermatologischen Praxis für 5 Jahre im Praxisalltag als MFA, seit 2014 bei Dr. Ausbüttel (DRACO®). Wundexpertin (ICW) und bloggende MFA mit Leidenschaft.

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