Heiße Zeiten in der Arztpraxis: Maßnahmen gegen Hitze
Praxisalltag

Heiße Zeiten in der Arztpraxis: Maßnahmen gegen Hitze

Die Sommerzeit steht vor der Tür und hohe Temperaturen stellen eine besondere Herausforderung für Arztpraxen dar. Nicht nur Patienten, sondern auch die Mitarbeiter des Praxisteams müssen mit den Auswirkungen der Hitze umgehen. Als MFA spielen wir dabei eine zentrale Rolle, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Gesundheit aller Beteiligten zu schützen. 

In diesem Artikel möchte ich euch einige Anregungen zum Umgang mit den heißen Tagen des Jahres geben.

Rechtliche Vorgaben und Verantwortlichkeiten

Aus arbeitsrechtlicher Sicht sind Arbeitgeber dazu verpflichtet, die Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu schützen. Dies gilt auch bei hohen Temperaturen in der Arztpraxis. Konkret bedeutet das:

  • Gefährdungsbeurteilung: Der Arbeitgeber muss die Gefährdungen durch Hitze in der Praxis beurteilen und geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen.
  • Technische und organisatorische Maßnahmen: Der Arbeitgeber muss für eine angemessene Raumtemperatur, Belüftung und Beschattung sorgen.
  • Unterweisung der Mitarbeiter: Die Mitarbeiter müssen über die Gefahren von Hitze und die richtigen Verhaltensweisen informiert werden.

Als MFA können wir unseren Arbeitgeber dabei unterstützen, die rechtlichen Vorgaben umzusetzen und Verbesserungen in der Praxis anzuregen.

Praktische Lösungen gegen Hitze

Neben den rechtlichen Anforderungen gibt es eine Reihe praktischer Maßnahmen, mit denen ihr die Belastungen durch Hitze in der Praxis reduzieren könnt:

Raumklima optimieren

  • Sorgt für eine ausreichende Belüftung und Klimatisierung der Räume: über Nacht – falls aus Sicherheitsgründen möglich – oder morgens früh die Fenster öffnen und rechtzeitig wieder schließen, um die Hitze draußen zu lassen. 
  • Nutzt Ventilatoren (bitte achtet auf die Dezibel, also Lautstärke: maximal 45 db sollte ein Ventilator an Lautstärke produzieren), Verdunstungskühler oder mobile Klimageräte. Auch wenn es ein „Tropfen auf den heißen Stein“ ist, könnt ihr feuchte Handtücher auf den Ventilator legen
  • Achtet auf eine angemessene Beschattung der Fenster. Neben Außenmarkisen oder -Jalousien gibt es auch die Möglichkeit, von Innen sogenannte Wabenplissees anzubringen, die die Sonne abschirmen und einen guten Thermoeffekt mit sich bringen.

Arbeitsabläufe anpassen

  • Verlegt anstrengende Tätigkeiten in die kühleren Morgenstunden.
  • Verschiebt Termine – insbesondere mit älteren Patienten – in die frühen Morgenstunden. Eventuell könnt ihr eure Sprechstundenzeiten anpassen.
  • Plant regelmäßige Pausen ein, in denen sich die Mitarbeiter abkühlen können.
  • Bietet gekühlte Getränke oder ein Eis in der Mittagspause an und ermutigt das Team, ausreichend zu trinken.
  • Schaltet tagsüber Elektrogeräte aus, die sich heiß laufen können und die ihr nicht unbedingt braucht, wie z.B. Drucker. Alternativ verbannt die Geräte in einen anderen Raum.

Persönliche Schutzmaßnahmen

  • Tragt leichte, luftige Kleidung, um Überhitzung zu vermeiden.
  • Achtet auf Anzeichen von Hitzebelastung bei euch, euren Kollegen und Patienten.

Hohe Temperaturen in der Arztpraxis stellen eine erhebliche Herausforderung dar - für Patienten und Mitarbeiter gleichermaßen. 

Wie geht ihr mit sommerlichen Temperaturen um? Welche Maßnahmen habt ihr getroffen, um die Temperatur gut zu regulieren? 

Viele Grüße

Eure Steffi

Die Autorin Steffi, MFA/Wundexpertin (ICW)
Steffi Blog

Nach der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten in einer dermatologischen Praxis für 5 Jahre im Praxisalltag als MFA, seit 2014 bei Dr. Ausbüttel (DRACO®). Wundexpertin (ICW) und bloggende MFA mit Leidenschaft.

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