Semikritische Medizinprodukte: Wischdesinfektion ungeeignet

Semikritische Medizinprodukte: Wischdesinfektion ungeeignet

Wischtücher reichen für die Desinfektion semikritischer Medizinprodukte nicht aus. Hier erfahren Sie, welche Methoden Sie als MFA stattdessen nutzen können.

Als MFA sollten Sie für die Reinigung semikritischer Medizinprodukte nur noch die Tauchdesinfektion oder die maschinelle Desinfektion mit Reinigungsautomaten verwenden. Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt die Wischdesinfektion als ungeeignet ein. Sie sei nicht validierbar.

Als semikritisch gelten Medizinprodukte, die mit Schleimhaut oder krankhaft veränderter Haut in Berührung kommen.

Manuelle Wischdesinfektion nicht einheitlich validierbar

Laut RKI ist es risikoreich, den Desinfektionswirkstoff mit Tüchern zu verteilen.

Die Methode kann nicht einheitlich validiert werden. Warum ist das so? Weil Sie als MFA die Wischtücher nicht immer mit dem gleichen Druck anwenden. Deswegen ist nicht sichergestellt, dass Sie semikritische Produkte und Geräte immer gleich intensiv reinigen.

Geeignete Methoden: Tauchdesinfektion und maschinelle Desinfektion

Bei der Tauchdesinfektion wird das zu desinfizierende Medizinprodukt vollständig für eine definierte Zeit in Desinfektionsmittellösung eingetaucht.

Das tötet alle anhaftenden Keine ab. Auch die maschinelle Reinigung mit geeigneten Reinigungs- und Desinfektionsgeräten bietet eine hohe Sicherheit bei der standardisierten Aufbereitung von semikritischen Medizinprodukten. Zu den semikritischen Medizinprodukten zählen unter anderem intrakavitäre Ultraschallsonden, TEE-Sonden, Video-Laryngoskope, Rhinoskope, flexible Endoskope und Tonometergläschen.

Für unkritische Medizinprodukte und sonstige Oberflächen können Sie übrigens weiterhin das Wischverfahren mit Desinfektionstüchern einsetzen.

Die Autorin Dr. Christine von Reibnitz
Dr. Christine von Reibnitz, Referentin Gesundheitspolitik und Krankenkassenmanagement

Dr. von Reibnitz ist promovierte Gesundheitswissenschaftlerin und Hochschuldozentin im Bereich des Gesundheitsmanagement. Seit 2013 ist sie bei Dr. Ausbüttel zuständig für den Bereich Krankenkassenmanagement und Expertin für die Themen Abrechnung und Recht.