Neuigkeiten zu den Plänen für eine Apothekenreform
Der Referentenentwurf liegt vor. Demnach dürfen PTA bald für eine begrenzte Zeit Vertretungen übernehmen. Apotheken erhalten zudem mehr Spielräume bei Öffnungszeiten, Notdiensten und für Präventionsaufgaben.
Ein zentraler Punkt der geplanten Apothekenreform betrifft die PTA: Nach einer zweijährigen berufsbegleitenden Weiterbildung sollen sie künftig in Ausnahmefällen die Apothekenleitung vorübergehend vertreten dürfen – etwa wenn die Apothekenleitung verhindert ist. Das soll dazu dienen, kurzfristige Personalengpässe zu überbrücken und kleine Betriebe zu stabilisieren. Für PTA bringt die Reform keine neuen Zuständigkeiten, ihr Aufgabenprofil bleibt bestehen. Die Vertretung ist ohnehin nur für maximal 20 Tage im Jahre erlaubt und höchstens zehn Tage am Stück.
Flexibilität und Finanzierung
Auch bei der Arbeits- und Vergütungsstruktur der Apotheken sind weitreichende Neuerungen geplant. Apotheken sollen ihre Öffnungszeiten selbst bestimmen können, um sich besser an den lokalen Bedarf – insbesondere in ländlichen Regionen – anzupassen. Teilnotdienste bis 22 Uhr werden voraussichtlich finanziell bezuschusst, und die Nacht- und Notdienstpauschale wird deutlich erhöht.
Zur wirtschaftlichen Entlastung sind weitere Maßnahmen vorgesehen: die Wiedereinführung von Skonti, die Absenkung bürokratischer Anforderungen sowie vereinfachte Austauschmöglichkeiten bei Lieferengpässen. Zudem sollen Zweigapotheken und Filialverbünde leichter gegründet werden können, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen.
Prävention im Fokus
Neue Schwerpunkte setzt die Reform zudem bei pharmazeutischen Dienstleistungen: Apotheken dürfen demnach künftig mehr präventive Leistungen, etwa Screening- und Impfangebote, ins Portfolio aufnehmen. Ärztinnen und Ärzte sollen pharmazeutische Dienstleistungen gezielt verordnen können, wodurch sich neue Kooperationsformen eröffnen.
Ziel der Apothekenreform sei es, die Apotheken als wohnortnahe Gesundheitsdienstleister zu stärken und berufliche Perspektiven – insbesondere für PTA – spürbar zu erweitern.