Demenz vorbeugen: Weniger rotes Fleisch essen

Demenz vorbeugen: Weniger rotes Fleisch essen

Eine Studie hat neue Erkenntnisse zum Thema Demenz-Prävention erbracht. Beschäftigte im Gesundheitswesen sollten diese Information weitergeben.

Die Angst, dement zu werden, ist gerade unter älteren Menschen weit verbreitet und meist mit einem Gefühl der Hilflosigkeit verbunden, auch wenn inzwischen ein erstes Medikament verfügbar ist, das im Frühstadium einer Alzheimer-Demenz den Verlauf der Erkrankung zumindest verlangsamen kann. Viele stellen sich daher die Frage: Kann ich etwas tun, um die Wahrscheinlichkeit für eine Demenz zu senken? Tatsächlich gibt es bekannte Risikofaktoren. Wer seinen Lebenswandel danach ausrichtet, trägt also zur Vorbeugung bei. Nun hat eine US-amerikanische Studie gezeigt, dass die Ernährung diesbezüglich womöglich eine größere Rolle spielt als bislang angenommen. 

Der Aufbau der Demenz-Studie 

Das Forschungsteam analysierte zwei Langzeitstudien, die erwachsene Amerikaner über Zeiträume von 43 beziehungsweise 37 Jahren begleiteten. Die Probanden machten unter anderem Angaben darüber, wie häufig sie verarbeitetes rotes Fleisch in Form von unter anderem Speck, Salami und Hot Dogs sowie nicht verarbeitetes rotes Fleisch von Schweinen, Rindern und Lämmern aßen. 

Eine typische Portion Fleisch wurde auf drei Unzen (85 Gramm) festgelegt. Zudem bewerteten die Forschenden andere Einflussfaktoren, die mit einer Demenz im Zusammenhang stehen könnten, um auf vergleichbare Werte zu kommen.   

Das waren die wichtigsten Ergebnisse 

Insgesamt dokumentierten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen 11.173 Fälle von Demenz und zogen folgende Schlüsse: 

  • Wer täglich mindestens eine Viertelportion (ca. 21 Gramm) verarbeitetes rotes Fleisch aß, hatte ein um 13 Prozent höheres Demenzrisiko als Personen, die weniger als 0,1 Portionen (8,5 Gramm) zu sich nahmen.
  • Abgesehen von einer tatsächlichen Demenz alterten Menschen mit entsprechendem Konsum von rotem Fleisch in Bezug auf ihre Denkprozesse (Kognition) statistisch gesehen um 1,61 Jahre schneller als Personen mit geringem Konsum; beim verbalen Gedächtnis (wortwörtliche Erinnerung, zum Beispiel an Zitate) waren es sogar 1,69 Jahre.  
  • Ersetzten die Studienteilnehmer eine Portion verarbeitetes rotes Fleisch pro Tag durch Nüsse und Gemüse, so verringerte sich das Demenzrisiko um 19 Prozent und der kognitive Alterungsprozess verlangsamte sich um 1,37 Jahre. Fisch statt Fleisch verminderte das Demenzrisiko sogar um 28 Prozent.   

Tipps für Beschäftigte im Gesundheitswesen 

Bei diesen Studienergebnissen handelt es sich um erste Hinweise, die durch weitere Forschungen bestätigt werden müssen. Es gilt aber noch aus anderen Gründen als ungesund, viel rotes Fleisch zu essen. Unter anderem steigt dadurch das Risiko für Darmkrebs. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt daher, den Konsum auf 300 Gramm pro Woche zu beschränken. Diesen Tipp sollten Sie selbst beherzigen und an Patienten und Patientinnen weitergeben. Weisen Sie zudem gezielt auf die weiteren bekannten Präventionsmöglichkeiten hin. Sinnvoll ist es, schon in jüngeren Jahren auf einen gesunden Lebenswandel zu achten. Das gilt besonders für Diabetiker und Diabetikerinnen. 

Demenz vorbeugen: Weniger rotes Fleisch essen