Kabinett beschließt Aktivrente: Weiterarbeiten und mehr verdienen
Beschäftigte im Gesundheitswesen, die nach dem Renteneintritt weiterarbeiten wollen, profitieren von dem aktuellen Gesetzesentwurf.
MFA, Pflegekräfte, PTA, PKA – eines haben diese Berufsgruppen gemeinsam: Zusätzliche Mitarbeitende werden schon jetzt dringend gesucht, und der Fachkräftemangel dürfte sich in den nächsten Jahren verschärfen, wenn immer mehr Menschen aus den geburtenstarken Jahrgängen in Rente gehen. Die sogenannte „Aktivrente“ soll dazu beitragen, dieses Problem zu verkleinern. Das Kabinett hat sie heute beschlossen. Wenn der Bundesrat zustimmt, tritt sie bereits zum Jahreswechsel in Kraft.
Was steckt hinter der Aktivrente?
Das Konzept ist einfach: Wer das gesetzliche Rentenalter erreicht hat, kann künftig freiwillig weiterarbeiten und dabei bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei verdienen. Das Modell richtet sich an Angestellte, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt bleiben möchten. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie ihre Rente bereits beziehen oder noch aufschieben, der Freibetrag gilt unabhängig davon. Zudem wird der zusätzliche Verdienst vom Progressionsvorbehalt ausgenommen. Dahinter steckt Folgendes: Normalerweise steigt der Steuersatz mit der Höhe des Einkommens – wer sehr wenig verdient, zahlt nur 14 Prozent Steuern, bei Spitzenverdienern sind es hingegen 42 Prozent. Die maximal möglichen 24.000 Gehalt im Rahmen der „Aktivrente“ werden aber außen vorgelassen, wenn das Finanzamt prüft, welcher Steuersatz anfällt. Die Arbeitgeber müssen jedoch weiterhin Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung leisten.
Aktuell gilt diese Regelung nicht für Selbstständige, Freiberufler, Beamte und Landwirte. Verschiedenen Verbände fordern aber bereits, die aktuelle Regelung auf diese Gruppen auszuweiten.
Tipps für Beschäftigte im Gesundheitswesen
Für MFA, Pflegekräfte, PTA und PKA ist die Aktivrente besonders lukrativ, da das Einkommen in diesen Berufsgruppen in der Regel verhältnismäßig niedrig ist. Falls dieses Modell für Sie infrage kommen sollte, können Sie mit der Personalabteilung besprechen, wie viele Stunden pro Monat am besten wären, damit Sie gar keine Steuern zahlen. Sie könnten also auf Teilzeit wechseln, bekämen zusätzlich Rente und hätten daher in den meisten Fällen deutlich mehr Geld als jetzt.