Charité testet neue Versorgungsmodelle
Unter Leitung der Charité starten zwei Pilotprojekte: zur Pflegeprävention und für eine bessere Versorgung im ländlichen Raum.
Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) fördert regelmäßig Konzepte, um die medizinische Versorgung in Deutschland weiterzuentwickeln. Zwei Projekte der Charité – Universitätsmedizin Berlin werden jetzt in der Praxis getestet. Sie konzentrieren sich auf die Prävention von Pflegebedürftigkeit sowie auf die neurologische Versorgung von Menschen in abgelegenen Regionen. Die Vorhaben laufen über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren. Fachleute begleiten sie wissenschaftlich, um ihre Wirksamkeit zu bewerten. Erweisen sich die Konzepte als erfolgreich, besteht die Möglichkeit, sie in die Regelversorgung zu überführen.
Projekt PrävPfleg: Prävention von Pflegebedürftigkeit
Das Projekt PrävPfleg hat die Charité mit Blick auf die steigende Zahl pflegebedürftiger Menschen initiiert. Ziel ist es, die Selbstständigkeit älterer Personen mit ersten kognitiven Einschränkungen, aber ohne Pflegegrad, möglichst lange zu erhalten. Pflegefachkräfte übernehmen dabei eine zentrale Rolle: Sie fördern die Mobilität, die geistige Fitness sowie die gesellschaftliche Teilhabe der Betroffenen, unterstützt von digitalen Assistenzsystemen. Im Idealfall gelingt es auf diese Weise, den Verbleib in der eigenen Häuslichkeit zu verlängern und Angehörige zu entlasten. Der Praxistest beginnt im November.
Projekt TENEAM: Telemedizinische Neurologie für ländliche Räume
Vor allem in ländlichen Regionen erschwert der Fachkräftemangel die Versorgung neurologischer Patientinnen und Patienten. Um die Situation zu verbessern, überweisen hausärztliche Praxen im Rahmen von TENEAM (TeleNeurologisch ambulante Versorgung in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern) ihre Patienten und Patientinnen in neurologische Spezialsprechstunden. Diese finden via Telemedizin statt, also ortsunabhängig. Die Forschenden vergleichen diese neue Versorgungsform direkt mit herkömmlichen Abläufen und bewerten die Auswirkungen auf Lebensqualität und Wirtschaftlichkeit der Behandlung. Das Projekt läuft bereits.
Quellen:
So funktioniert Tele-Wundversorgung:
Tele-Wundversorgung