Schlafqualität – warum guter Schlaf so wichtig ist (und was ihr als MFA darüber wissen solltet)
Wer kennt es nicht: Nach einer durchwachten Nacht fühlt man sich wie gerädert, die Konzentration fehlt und selbst der stärkste Kaffee hilft kaum. Doch guter Schlaf ist weit mehr als nur Erholung – er ist ein zentraler Baustein für unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und sogar für einen ausgeglichenen Stoffwechsel. Für euch als MFA lohnt sich ein genauer Blick auf die Hintergründe – und auf die individuellen Unterschiede beim Schlaf.
Schlaftypen: Von Lerchen, Eulen und Bären
Nicht jeder Mensch tickt gleich, wenn es um Schlaf geht. Schlafmediziner unterscheiden verschiedene Chronotypen, also genetisch festgelegte Schlaftypen. Die bekanntesten sind:
- Lerchen: Frühaufsteher, die morgens besonders leistungsfähig sind und abends früh müde werden.
- Eulen: Nachtaktive Menschen, die abends aufblühen und morgens schwer aus dem Bett kommen.
- Bären, Wölfe, Delfine: Neuere Einteilungen beschreiben noch differenziertere Schlaftypen, die sich in Schlafbedarf und Tagesrhythmus unterscheiden.
Das Wissen um den eigenen Schlaftyp hilft, Schlaf und Alltag besser in Einklang zu bringen – und erklärt, warum nicht jeder Patient (oder Kollege) um 7 Uhr morgens gleich fit ist.
Schlaf und Stoffwechsel: Insulin, Gewicht & Wohlbefinden
Guter Schlaf ist ein unterschätzter Faktor für einen gesunden Stoffwechsel. Schon eine einzige Nacht mit zu wenig Schlaf kann die Insulinempfindlichkeit verschlechtern und den Blutzuckerspiegel erhöhen. Wer dauerhaft schlecht schläft, riskiert eine Insulinresistenz – eine Vorstufe von Typ-2-Diabetes. Auch das Sättigungsgefühl wird gestört, was zu Heißhunger und Gewichtszunahme führen kann. Menschen mit regelmäßigem, ausreichendem Schlaf verlieren bei Diäten deutlich mehr Gewicht als Kurzschläfer – und das unabhängig von Ernährung und Bewegung. Schlaf ist also ein echter „Fatburner“!
Stress, Schlaf und Körpergefühl
Schlafmangel und Stress sind ein gefährliches Duo: Stresshormone wie Kortisol treiben den Blutzucker in die Höhe, fördern Heißhunger und begünstigen Übergewicht. Gleichzeitig sorgt Schlafmangel für noch mehr Stress – ein Teufelskreis, der Körper und Psyche belastet. Wer ausreichend schläft, fühlt sich wohler im eigenen Körper, ist emotional stabiler und kann besser mit Belastungen umgehen.
Hier noch weitere bewährte Tipps für besseren Schlaf:
- Regelmäßige Schlafenszeiten: Jeden Tag möglichst zur gleichen Zeit ins Bett gehen und aufstehen, auch am Wochenende, um den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus zu unterstützen.
- Schlafumgebung optimieren: Das Schlafzimmer sollte ruhig, dunkel, gut gelüftet und angenehm kühl sein (idealerweise 16–19 °C).
- Bett nur zum Schlafen nutzen: Das Bett sollte ausschließlich zum Schlafen (für Entspannung) genutzt werden, nicht zum Arbeiten oder Fernsehen, damit der Körper den Ort mit Erholung verbindet.
- Abendrituale pflegen: Entspannende Routinen vor dem Schlafengehen, wie Lesen, ein kurzer Spaziergang oder ein warmes Bad, helfen dem Körper, zur Ruhe zu kommen.
- Bildschirmzeit reduzieren: Mindestens eine Stunde vor dem Schlafen keine Smartphones, Tablets oder Fernseher mehr nutzen, da das blaue Licht den Schlaf stören kann.
- Leichte Mahlzeiten am Abend: Zwei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen nur leicht essen und auf schwere, fettige Speisen verzichten.
- Koffein und Alkohol meiden: Vier bis acht Stunden vor dem Schlafen keine koffeinhaltigen Getränke und möglichst keinen Alkohol konsumieren, da beides die Schlafqualität beeinträchtigt.
- Bewegung am Tag: Ausreichend Bewegung fördert guten Schlaf, aber intensive sportliche Aktivitäten sollten nicht direkt vor dem Zubettgehen stattfinden.
- Stress und Sorgen aus dem Schlafzimmer verbannen: Probleme sollten möglichst tagsüber gelöst werden, damit das Bett ein Ort der Ruhe bleibt.
- Nicht auf die Uhr schauen: Nachts nicht ständig auf die Uhr sehen, um sich nicht unter Druck zu setzen, einschlafen oder bald schon wieder aufstehen zu müssen.
Guter Schlaf ist kein Luxus, sondern eine Grundvoraussetzung für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit – und das gilt für MFA, Patienten und Ärzte gleichermaßen. Wer seinen Schlaftyp kennt, auf regelmäßige Schlafzeiten achtet und Stress reduziert, tut sich und seinem Körper langfristig einen großen Gefallen.
Wie steht es um euren Schlaf? Welcher Schlaftyp seid ihr und wie vereinbart ihr Schlaf und Arbeit?
Viele Grüße
Eure Steffi
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