PraxisBarometer 2025: Digitale Kommunikation der Praxen stockt an den Schnittstellen
 - Arztpraxis

PraxisBarometer 2025: Digitale Kommunikation der Praxen stockt an den Schnittstellen

Elektronische Anwendungen etablieren sich immer stärker in ärztlichen und psychotherapeutischen Praxen. Die größtenteils fehlende digitale Anbindung der Kliniken bremst den Fortschritt jedoch aus.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat das aktuelle PraxisBarometer 2025 vorgestellt – das IGES Institut hatte im Auftrag der KBV mehr als 1.700 Praxen zum Thema Digitalisierung befragt. Das Fazit lautet: Es geht voran. Die Mehrheit der MFA arbeitet inzwischen routiniert mit digitalen Anwendungen wie dem elektronischen Rezept (E-Rezept​​) und der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU​​). Fast vier von fünf Praxen bewerten diese Tools inzwischen positiv. Besonders stark wächst der elektronische Austausch zwischen Praxen – über Dienste wie die Kommunikation im Medizinwesen (KIM​​) werden digitale Arztbriefe und Befunde mittlerweile in großem Umfang verschickt und empfangen.  

Auch die Kommunikation mit Patientinnen und Patienten verändert sich rasant. Mehr als die Hälfte aller Praxen nutzt bereits digitale Wege für Terminvereinbarungen und Befundübermittlungen. Videosprechstunde​​n haben ebenfalls deutlich zugenommen.  

Während im Jahr 2020 nur ein kleiner Teil der Teams den Schwerpunkt auf die digitale Kommunikation legte, greifen heute deutlich über 50 Prozent vorrangig auf Onlinekanäle zurück. Damit wird der Praxisalltag zunehmend papierlos. 

Forderung nach konsequenter Digitalisierung 

Doch an den Schnittstellen zu Krankenhäusern zeigen sich Defizite. Nur etwa jede achte Praxis gibt an, regelmäßig digital mit stationären Einrichtungen Daten auszutauschen. Ärztinnen und Ärzte hoffen derzeit auf den elektronischen Entlassbrief, damit sie Informationen schneller und unkomplizierter erhalten.  

Zudem leiden viele Praxen unter Störungen der Telematikinfrastruktur (TI). Über die Hälfte berichtet von wiederkehrenden Ausfällen, die Zeit und Nerven kosten.  

Grundsätzlich lautet der Tenor im Praxisbarometer: Die Digitalisierung kann zu mehr Effizienz und Versorgungssicherheit beitragen. Das setzt jedoch voraus, dass möglichst zügig alle relevanten Akteure angebunden werden. Das gilt auch für Pflegeeinrichtungen, physiotherapeutischen Praxen und so weiter. 

PraxisBarometer 2025: Digitale Kommunikation der Praxen stockt an den Schnittstellen
Die Autorin Steffi, MFA/Wundexpertin (ICW)
Steffi Blog

Nach der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten in einer dermatologischen Praxis für 5 Jahre im Praxisalltag als MFA, seit 2014 bei Dr. Ausbüttel (DRACO®). Wundexpertin (ICW) und bloggende MFA mit Leidenschaft.

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