Neue Ansätze für eine bessere Versorgung: MFA werden wichtiger
Zwei Forschungsprojekte zeigen neue Wege für die Gesundheitsversorgung: MFA können die Behandlung chronischer Erkrankungen und die Wundversorgung stärken.
Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) hat die Ergebnisse zweier Forschungsprojekte begutachtet und empfiehlt, die vorgestellten Ansätze in die Praxis zu übertragen, also nach Möglichkeit in die Regelversorgung zu übernehmen. Bei beiden Projekten stehen MFA im Fokus.
DELIVER-CARE
Im Projekt DELIVER-CARE geht es um die Betreuung von Menschen mit chronisch entzündlichen Erkrankungen. Der Versorgungsaufwand ist in diesen Fällen sehr hoch und die Kapazität des medizinischen Personals in fachärztlichen Praxen daher nicht ausreichend. In der Folge verschlechtern sich Lebensqualität und Prognose der Betroffenen. Ein Lösungsansatz heißt DELIVER-CARE.
Das Konzept sieht folgendermaßen aus: Da Ärztinnen und Ärzte oft zu wenig Zeit für eine engmaschige Begleitung haben, bieten speziell geschulte MFA eine eigene Sprechstunde an. Sie führen strukturierte Befragungen durch und erkundigen sich unter anderem nach aktuellen Symptomen sowie eventuellen Nebenwirkungen der Medikamente. Sie beurteilen also den Krankheitsverlauf und tragen so zu einer kontinuierlichen Betreuung bei. Die Ergebnisse besprechen sie natürlich mit dem Facharzt oder der Fachärztin.
Der wissenschaftliche Vergleich bestätigte, dass dieses Modell zu einer guten Lebensqualität der Patientinnen und Patienten beiträgt und die Regelversorgung sinnvoll ergänzt.
ULCUS CRURIS CARE
Ähnlich positiv bewerten die Fachleute die Ergebnisse des Projekts ULCUS CRURIS CARE. Venös bedingte chronische Wunden sind für Patienten und Patientinnen sehr belastend. Zudem verursachen sie hohe Kosten im Gesundheitssystem. Über das Modellprojekt wird ein Case-Management in Hausarztpraxen etabliert, gesteuert von MFA, die dafür eine Weiterbildung absolvieren. Sie begleiten Betroffene mit einem sogenannten offenen Bein (Ulcus cruris venosum) intensiv und unterstützen diese sowie ihre Angehörigen dabei, aktiv zur Heilung beizutragen. Sie nutzen dafür digitale Lernmodule und eine Software zur Wunddokumentation, die als Grundlage für klare Behandlungspfade dient.
Die wissenschaftliche Auswertung zeigt, dass Betroffene von diesem Ansatz profitierten. Es waren schneller Fortschritte bei der Wundheilung erkennbar, und die Lebensqualität der Patienten und Patientinnen stieg. Obwohl die Patientenzahl begrenzt war, sehen die Forschenden in diesem Modell großes Potenzial.
Tipps für MFA
Die Bedeutung der MFA für die Betreuung der Patienten und Patientinnen wird in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter steigern. Nutzen Sie daher jetzt Weiterbildungsangebote, um sich zusätzliche Kompetenzen zu verschaffen.