Krankheiten durch Mücken: Immer mehr Infektionen in Deutschland
Europa verzeichnet 2025 einen traurigen Rekord: Immer mehr Menschen erkranken an West-Nil- und Chikungunya-Fieber. Auch das Dengue-Fieber breitet sich aus.
Europa erlebt auch 2025 wieder eine starke Zunahme von Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden – insbesondere durch das West-Nil-Virus, das Chikungunya- und zunehmend auch das Dengue-Virus. Der Klimawandel verlängert die Mückensaison und erhöht das Risiko für lokale Ausbrüche, auch in bisher wenig betroffenen Regionen.
Steigende Temperaturen und immer mehr internationale Reisen
Steigende Temperaturen, ausgedehnte Sommer und mildere Winter ermöglichen Mücken und Viren, sich schneller und weiter auszubreiten. Und: Immer mehr Menschen reisen international. Die erhöhte Mobilität begünstigt die Einschleppung und Ausbreitung von Mücken sowie Viren. Lokale Ausbrüche treten deshalb immer häufiger auf. Viele europäische Regionen verzeichnen immer öfter Ausbrüche von Infektionskrankheiten, die bis dato als tropisch galten – dieser Trend betrifft den gesamten Kontinent.
Starke Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke
Expertinnen und Experten warnen: In Europa findet sich die Asiatische Tigermücke inzwischen in 16 Ländern und 369 Regionen – vor zehn Jahren waren es 114 Regionen. Sie kann alle drei Virusinfektionen übertragen. Das Chikungunya-Virus sorgte in diesem Jahr für 27 Ausbrüche, besonders in Frankreich und Italien – ein Rekordwert für Europa.
Parallel dazu breiten sich die Tigermücke und mit ihr auch das West-Nil-Virus weiter aus. Die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle steigt, insbesondere während der sommerlichen Hochsaison zwischen Juli und September. 2025 melden neun Länder in Europa Infektionen durch dieses Virus. Sie betreffen aktuell hauptsächlich Italien und erobern immer mehr Provinzen und Regionen in ganz Europa. Fachleute erwarten zusätzliche Herausforderungen durch Denguefieber, da die Tigermücke auch dieses Virus überträgt und ihr Lebensraum zunehmend wächst.
Tipp: Bewusstsein schaffen
Für Praxis- und Apothekenteams sowie Pflegekräfte gilt es, ihre Patientinnen und Patienten für die neuen Risiken bei Reisen in Europa, speziell in Südeuropa, zu sensibilisieren. Mögliche Infektionen gefährden insbesondere ältere und immungeschwächte Menschen sowie Kinder. Empfehlen Sie, sich aktiv vor Stichen zu schützen – besonders morgens und abends. Dazu gehören Mückenschutzmittel, langärmelige Kleidung, lange Hosen und Moskitonetze. Und falls in Urlaubsorten Insektenschutzmittel gesprüht werden: Fenster schließen und den direkten Kontakt mit dem Sprühnebel unbedingt meiden.