Typischer Frauenberuf MFA? Von wegen!

Typischer Frauenberuf MFA? Von wegen!

Hallo, mein Name ist Martin Steidel und ich bin 22 Jahre alt. Ich habe von 2017-2020 meine Ausbildung zum Medizinischen Fachangestellten in einer urologischen Gemeinschaftspraxis erfolgreich absolviert. Meine Arbeitgeber und auch viele Patienten, fanden es sehr gut einen männlichen MFA in der Praxis zu haben.

Natürlich hört man von Patienten oder Kolleginnen aus anderen Einrichtungen: „Oh Herr Doktor“ oder „Was sie sind ein männlicher MFA das ist aber selten.“ Worauf ich gerne, stolz und schmunzelnd mit „Ja!“ antworte.

Medizin an sich interessiert mich schon sehr lange. Von der Jugendfeuerwehr zum Jugendrotkreuz, vom Jugendrotkreuz in den Schulsanitätsdienst, den ich sogar mit leiten durfte, über ehrenamtliche Mitarbeiter im Katastrophenschutz zur beruflichen Ausbildung im medizinischen Bereich. Hat zwar etwas gedauert, aber was lange währt… Ich habe mich bewusst für die Ausbildung zum MFA entschieden da ich in diesem Beruf das meiste Potenzial sehe. Es gibt vielfältige Fortbildungen, Weiterbildungsmöglichkeiten und auch die Möglichkeit in einem komplett anderen Arbeitsfeld zu arbeiten (z. B. raus aus der Praxis rein in ein Büro). Auch die Möglichkeit zu bekommen, ein Studium absolvieren zu können, war entscheidend z. B. zum Physician Assistant, Medizinpädagogik oder Humanmedizin. Falls man dann doch bemerken sollte das der Beruf doch nichts für einen ist, besteht auch die Möglichkeit einer Umschulung z. B. zur/zum Pflegefachfrau/Pflegefachmann

Witzig fand ich einen Satz bei einem Bewerbungsgespräch das ich hatte: „Sie wissen das in diesem Beruf zu 95% Prozent Frauen arbeiten?“ Worauf ich antwortete: „Naund?“. Solange der Beruf Spaß macht, sollte es egal sein, wieviel Prozent Männer oder Frauen darin beschäftigt sind oder wieviel man verdient. Für mich ist es eine Berufung. Mann bekommt nicht von jedem Patienten ein danke aber das von den wenigen reicht aus. Das Gefühl Menschen helfen zu können, sie Begleiten zu können und Ihnen gegebenenfalls mehr Zeit mit Familie und Freunden zu schenken ist das was für mich zählt. Ich kann die Ausbildung zum MFA nur weiterempfehlen. Soviele mögliche Wege die man gehen kann in den verschiedenen Fachrichtungen, soviele Türen die offen stehen, und soviele klasse Kolleginnen und Kollegen. Ob auf der Arbeit bei einer Fortbildung, in einem Qualitätszirkel überall kann man sich mit den Kolleginnen und Kollegen austauschen. Das ist einfach toll.

Auch ich werde meinen Weg gehen. Letztes Jahr schloss ich die Fortbildung zum Qualitätszirkelmoderator ab (als alleiniger MFA unter Ärzten). Dieses Jahr mache ich den Draco Wundprofi und die Weiterbildung zum Verah/NäPa worauf ich mich schon sehr freue.

 

Ich freue mich immer über neue Kolleginnen und vorallem auch Kollegen in diesem Berufsfeld.

Der Autor Martin Steidel
Martin Seidel MFA Gastbeitrag

Seit 2020 als Medizinischer Fachangestellter in einer urologischen Facharztpraxis in Kaiserslautern tätig. Und ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz Kaiserslautern aktiv.