DFS – Folgekomplikationen



Neuropathie und Angiopathie

Bei Diabetes mellitus können schwerwiegende Folgekomplikationen wie das diabetische Fußsyndrom (DFS) auftreten. Darunter versteht man alle krankhaften Veränderungen am Fuß bei vorhandener diabetischer Neuropathie.
Besondere Bedeutung für das DFS haben die diabetische Neuropathie und die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Diese beiden Faktoren verursachen viele essenzielle Veränderungen vor allem in den unteren Extremitäten, wie z. B. fehlendes Schmerz- und Temperaturempfinden oder schlechte Nährstoff- und Sauerstoffversorgung des Gewebes. 



Leibesinselschwund

Der Verlust einer Leibesinsel (Leibesinselschwund) kann die Situation noch weiter verkomplizieren. In diesem Fall wird das Körperteil nicht mehr als Teil der eigenen leiblichen Körperökonomie, sondern mehr als Umgebungsbestandteil wahrgenommen. Durch das Fehlen der eigenen Schutzmechanismen und fehlender Empfindung/Wahrnehmung von Körperteilen kann es zu schwerwiegenden Wunden und Folgekomplikationen kommen.



Klassifikationssysteme

In Deutschland wird bevorzugt die Wagner-Armstrong-Klassifikation zur Einstufung des DFS verwendet. (Klassifikation nach Ausmaß der Gewebeschädigung unter Einbeziehung von Ischämie- und Infektionsstatus).
Es gibt viele Systeme zur Klassifikation von DFS-Wunden mit verschiedenen Vor- und Nachteilen. Verschiedene internationale Fachgruppen versuchen die vorhandenen Klassifikationssysteme zu vereinheitlichen, um die Diagnostik, Behandlung und Dokumentation von Wunden zu standardisieren.  Dabei soll auch die Versorgungsqualität verbessert und die Kommunikation zwischen Fachleuten erleichtert werden.
Zuletzt geändert: Mittwoch, 11. Juni 2025, 10:46