Es gibt verschiedene Arten von Mundschutz, die in verschiedene Atemschutzklassen unterteilt werden.
Jeder Mundschutz, jede Atemschutzmaske bietet dabei einen unterschiedlich starken Schutz.
Neben dem ganz einfachen Mund-Nasen-Schutz gibt es Masken unterschiedlicher Atemschutzklassen – von FFP1 bis FFP3.
FFP steht für „filtering face piece“, also filternde Halbmaske.
Die zur Verfügung stehenden Masken werden je nach Filterleistung in verschiedene Schutzklassen eingeteilt. Je höher die Zahl, umso höher ist die Filterleistung der Maske. Begonnen beim einfachen Mund-Nasen-Schutz, der genau genommen keine Schutzklasse hat, bis zu den FFP3-Masken, die den größtmöglichen Schutz bieten. Diese Klassen sind nach EN 149:2001+A1:2009 europaweit normiert.
FFP1: filtern mindestens 80% der in der Luft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 μm.
FFP2: filtern mindestens 94% der in der Luft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 μm.
FFP3: filtern mindestens 99% der in der Luft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 μm.
Das Hauptmaterial ist Vlies, wobei mehrere Lagen der Schutzklasse entsprechend übereinander geschweißt sind. Ab FFP1 wird zusätzlich ein elektrostatisches Material eingearbeitet, um Partikel zu binden und somit zu verhindern, dass diese eingeatmet werden.
Ein einfacher MNS verhindert, dass Keime über Tröpfchen (z.B. beim Niesen oder Husten) an meine Mitmenschen weitergegeben werden.
Ein einfacher MNS (Mund-Nasen-Schutz) kann das nicht. Erst eine Atemschutzmaske ab FFP2 kann Schutz vor Aerosolen bieten. Diese nehmen mindestens 95% der in der Luft enthaltenen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 µm auf. Bei FFP3-Masken sind es mindestens 99%. Diese Atemschutzmasken werden in der medizinischen Versorgung erkrankter Patienten benötigt, um eine Ansteckung und Weiterverbreitung zu verhindern. Ein MNS kann bei bereits infizierten Personen sinnvoll sein, um die Umgebung in sehr begrenztem Maßstab vor Tröpfchen zu schützen. Vor einer Ansteckung können aber nur die FFP2 und FFP3 Masken wirkungsvoll schützen. Diese Masken werden aber gerade dringend von Mitarbeitern im Gesundheitssystem benötigt. Privatpersonen sollten deswegen diese Masken nicht in großen Mengen kaufen, da sie an anderer Stelle dringend benötigt werden und dort wichtiger sind.
Am wichtigsten ist erst einmal der korrekte Sitz des Mundschutzes oder der Maske. Mund und Nase müssen komplett verdeckt sein und es darf nichts verrutschen, wenn man sich bewegt. Die meisten Produkte verfügen über einen biegsamen Teil, der an die Nase angepasst werden muss, um einen korrekten Sitz zu ermöglichen.
Des Weiteren muss die Tragedauer bzw. die Durchfeuchtung des Materials beachtet werden, da diese einen großen Einfluss auf die Filterleistung haben.
Von den oben genannten Masken, die gesetzliche Vorgaben und technischer Normen erfüllen und daher eine Schutzwirkung haben, sind sogenannte „Community-Masken“ zu unterscheiden. Diese Masken sind Behelfs-Mund-Nasen-Masken, die aus handelsüblichen Stoffen hergestellt werden. Community-Masken sind ausschließlich für den privaten Gebrauch geeignet und keine Medizinprodukte. Daher sind sie weder zertifiziert noch getestet. Eine Schutzwirkung ist in der Regel nicht nachgewiesen; durch das Tragen können aber die Geschwindigkeit des Atemstroms oder des Tröpfchenauswurfs reduziert werden. Außerdem können die Masken das Bewusstsein für „social distancing“ sowie
den achtsamen Umgang mit sich und anderen unterstützen.
Sollte man selbst Erkältungssymptome haben, schützt ein Mundschutz mögliche Kontaktpersonen vor einer Tröpfcheninfektion und verhindert, dass man sich ins Gesicht fassen kann.
Allerdings gilt der Schutz zum einen nur bei korrekter Anwendung und ist abhängig vom Grad der Durchfeuchtung des Materials. Schon nach 20 Minuten nimmt der Schutz ab.
Einen Mundschutz zu tragen, führt bei vielen Menschen zu einem falschen Sicherheitsgefühl. Es ist aber viel wichtiger, sich an die geltenden Hygieneregeln zu halten und sich regelmäßig die Hände zu waschen.
In Zeiten der Corona-Pandemie war der Markt für Masken mit Virenschutz eine Zeit lang leergekauft. Der Mangel an geeigneter Schutzausrüstung zwang daher zum Recycling. Der Krisenstab der Bundesregierung hat die Aufbereitung von FFP2- und FFP3-Masken erlaubt. Durch Erhitzen sollen die Masken für weitere Einsätze vorbereitet werden können - so ist ein dreimaliges Tragen möglich. Den Träger dürfen die so aufbereiteten Masken allerdings nicht wechseln! Der Krisenstab geht davon aus, dass das Schutzniveau durch das Verfahren nicht sinkt.
Und in der Tat: Analysen der TU Darmstadt haben gezeigt, dass FFP-2-Masken bedenkenlos mehrfach benutzt werden können, wenn sie zuvor bei 121°C insgesamt 20 Minuten sterilisiert werden. Nach Abschluss aller Tests ist sichergestellt, dass die FFP-2-Masken auch nach mehrfachem Sterilisieren ihre Schutzwirkung nicht verlieren. Allerdings kann das Verfahren nur bei Masken ohne Ausatemventil verwendet werden, da sich dieses bei einigen Masken aus der Maske herauslöste.
Sowohl FFP2- als auch FFP3-Masken können nach Behandlung mit trockener Hitze bei 65–70 Grad Celsius für 30 Minuten wiederverwendet werden. Allerdings gilt dies nur für Masken, die eine CE-Kennzeichnung besitzen oder die nach dem Prüfgrundsatz der Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik (ZLS) zugelassen sind. FFP2- und FFP3-Masken aus den USA, Kanada, Australien oder Japan sind vor Wiederaufbereitung auf ihre Temperaturbeständigkeit zu überprüfen.
Wichtig: Die beschriebene Dekontamination ist laut Bundesregierung zwar für Corona-Viren geeignet, jedoch gilt dies nicht zwangsläufig für andere Viren und Bakterien. Daher ist ein Austausch der Masken – sofern möglich – stets vorzuziehen. Außerdem sollten offensichtlich defekte oder verschmutzte Masken sofort entsorgt werden. Ferner sollten die Hände vor dem An- und Ablegen der Masken stets gründlich desinfiziert werden.
Quelle: Ärztezeitung vom 02.04.2020, RKI vom 13.10.2020
Bei längerem Tragen von Mund- und Nasenschutz sollte man unbedingt darauf achten, die Haut unter der Maske ausreichend zu schützen bzw. zu pflegen. Nützlich sind die folgenden Tipps:
Starkes Schwitzen unter der Maske führt zu Reibung und Druck auf den entsprechenden Hautstellen. Rissige Haut kann so schnell die Gefahr einer Infektion erhöhen. Vor allem medizinisches Fachpersonal, das sich teilweise über sehr lange Zeit schützen muss, riskiert so Schäden der Haut.
Beugen Sie vor: Sorgen Sie stets für einen guten Sitz der Maske, cremen Sie die Haut vor dem Tragen ein (mind. 30 Minuten vorher) und nehmen Sie - falls möglich - die Maske alle zwei Stunden ab. In dieser Pause können Sie Ihr Gesicht reinigen.
Wir haben Ihnen 10 Tipps zur richtigen Verwendung von Masken und Mund-Nasen-Schutz zusammengestellt.