
Mundschutz – häufig gestellte Fragen
Es gibt verschiedene Arten von Mundschutz, die in verschiedene Atemschutzklassen unterteilt werden. Jeder Mundschutz, jede Atemschutzmaske bietet dabei einen unterschiedlich starken Schutz.
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Häufig gestellte Fragen
Welche Arten von Mundschutz gibt es?
Neben dem ganz einfachen Mund-Nasen-Schutz gibt es Masken unterschiedlicher Atemschutzklassen – von FFP1 bis FFP3.
Was bedeutet FFP?
FFP steht für „filtering face piece“, also filternde Halbmaske.
Was sind Atemschutzklassen?
Die zur Verfügung stehenden Masken werden je nach Filterleistung in verschiedene Schutzklassen eingeteilt. Je höher die Zahl, umso höher ist die Filterleistung der Maske. Begonnen beim einfachen Mund-Nasen-Schutz, der genau genommen keine Schutzklasse hat, bis zu den FFP3-Masken, die den größtmöglichen Schutz bieten. Diese Klassen sind nach EN 149:2001+A1:2009 europaweit normiert.
FFP1: filtern mindestens 80% der in der Luft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 μm.
FFP2: filtern mindestens 94% der in der Luft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 μm.
FFP3: filtern mindestens 99% der in der Luft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 μm.

Woraus besteht ein Mundschutz?
Das Hauptmaterial ist Vlies, wobei mehrere Lagen der Schutzklasse entsprechend übereinander geschweißt sind. Ab FFP1 wird zusätzlich ein elektrostatisches Material eingearbeitet, um Partikel zu binden und somit zu verhindern, dass diese eingeatmet werden.
Was bewirkt ein einfacher Mund-Nasen-Schutz (MNS)?
Ein einfacher MNS verhindert, dass Keime über Tröpfchen (z.B. beim Niesen oder Husten) an meine Mitmenschen weitergegeben werden.
Kann mich ein Mundschutz vor einer Corona-Infektion schützen?
Ein einfacher MNS (Mund-Nasen-Schutz) kann das nicht. Erst eine Atemschutzmaske ab FFP2 kann Schutz vor Aerosolen bieten. Diese nehmen mindestens 95% der in der Luft enthaltenen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 µm auf. Bei FFP3-Masken sind es mindestens 99%. Diese Atemschutzmasken werden in der medizinischen Versorgung erkrankter Patienten benötigt, um eine Ansteckung und Weiterverbreitung zu verhindern. Ein MNS kann bei bereits infizierten Personen sinnvoll sein, um die Umgebung in sehr begrenztem Maßstab vor Tröpfchen zu schützen. Vor einer Ansteckung können aber nur die FFP2 und FFP3 Masken wirkungsvoll schützen. Diese Masken werden aber gerade dringend von Mitarbeitern im Gesundheitssystem benötigt. Privatpersonen sollten deswegen diese Masken nicht in großen Mengen kaufen, da sie an anderer Stelle dringend benötigt werden und dort wichtiger sind.
Was ist zu beachten, damit ein Mundschutz auch wirklich Schutz bieten kann?
Am wichtigsten ist erst einmal der korrekte Sitz des Mundschutzes oder der Maske. Mund und Nase müssen komplett verdeckt sein und es darf nichts verrutschen, wenn man sich bewegt. Die meisten Produkte verfügen über einen biegsamen Teil, der an die Nase angepasst werden muss, um einen korrekten Sitz zu ermöglichen.
Des Weiteren muss die Tragedauer bzw. die Durchfeuchtung des Materials beachtet werden, da diese einen großen Einfluss auf die Filterleistung haben.
Welchen Schutz bieten selbstgenähte Masken?
Von den oben genannten Masken, die gesetzliche Vorgaben und technischer Normen erfüllen und daher eine Schutzwirkung haben, sind sogenannte „Community-Masken“ zu unterscheiden. Diese Masken sind Behelfs-Mund-Nasen-Masken, die aus handelsüblichen Stoffen hergestellt werden. Community-Masken sind ausschließlich für den privaten Gebrauch geeignet und keine Medizinprodukte. Daher sind sie weder zertifiziert noch getestet. Eine Schutzwirkung ist in der Regel nicht nachgewiesen; durch das Tragen können aber die Geschwindigkeit des Atemstroms oder des Tröpfchenauswurfs reduziert werden. Außerdem können die Masken das Bewusstsein für „social distancing“ sowie den achtsamen Umgang mit sich und anderen unterstützen.
Ist es sinnvoll, in meinem Alltag einen Mundschutz zu tragen?
Sollte man selbst Erkältungssymptome haben, schützt ein Mundschutz mögliche Kontaktpersonen vor einer Tröpfcheninfektion und verhindert, dass man sich ins Gesicht fassen kann.
Allerdings gilt der Schutz zum einen nur bei korrekter Anwendung und ist abhängig vom Grad der Durchfeuchtung des Materials. Schon nach 20 Minuten nimmt der Schutz ab.
Einen Mundschutz zu tragen, führt bei vielen Menschen zu einem falschen Sicherheitsgefühl. Es ist aber viel wichtiger, sich an die geltenden Hygieneregeln zu halten und sich regelmäßig die Hände zu waschen.
- Häufiger Hände waschen: gründlich mit Seife für mindestens 20 Sekunden (Tipp für alle: 2x „Happy Birthday“ singen)
- Nicht ins Gesicht fassen
- In die Ellenbeuge husten oder niesen
- Mindestabstand von 1,5 bis 2 Metern einhalten
- Nur für wirklich notwendige Erledigungen vor die Tür gehen
- Bei Krankheitssymptomen den Hausarzt anrufen und nicht einfach in die Praxis gehen
Maskenpflicht und Hautschutz
Bei längerem Tragen von Mund- und Nasenschutz sollte man unbedingt darauf achten, die Haut unter der Maske ausreichend zu schützen bzw. zu pflegen. Nützlich sind die folgenden Tipps:
- Halten Sie die Haut unter der Maske stets sauber
- Befeuchten Sie die Haut unter der Maske
- Gönnen Sie der Haut immer wieder "Atempausen"
Starkes Schwitzen unter der Maske führt zu Reibung und Druck auf den entsprechenden Hautstellen. Rissige Haut kann so schnell die Gefahr einer Infektion erhöhen. Vor allem medizinisches Fachpersonal, das sich teilweise über sehr lange Zeit schützen muss, riskiert so Schäden der Haut.
Beugen Sie vor: Sorgen Sie stets für einen guten Sitz der Maske, cremen Sie die Haut vor dem Tragen ein (mind. 30 Minuten vorher) und nehmen Sie - falls möglich - die Maske alle zwei Stunden ab. In dieser Pause können Sie Ihr Gesicht reinigen.