Achtung Online-Recherche: Das sollten Sie als Fachkraft wissen

Achtung Online-Recherche: Das sollten Sie als Fachkraft wissen

Immer mehr Patienten und Patientinnen suchen im Internet nach Informationen über Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten. Das hat eine aktuelle Studie gezeigt. Wie können Sie das Netz für Ihre Arbeit nutzen und zudem Betroffenen wichtige Tipps geben?  

Dank des Internets sind umfassende Informationen nahezu jederzeit und überall verfügbar. Das wirkt sich auch auf den Umgang mit Beschwerden aus – laut einer Studie des Digitalverbandes Bitkom haben sich 62 Prozent der Befragten schon einmal im Internet über ihre Symptome und mögliche Ursachen informiert, bevor sie zum Arzt oder zur Ärztin gegangen sind – 2020 waren es nur 53 Prozent. Die Bedeutung der Online-Recherche nimmt also zu. 

Betroffene suchen beispielsweise nach Details zu Therapien, sie erkundigen sich nach alternativen Behandlungsmethoden oder versuchen, im Nachgang besser zu verstehen, was der Arzt oder die Ärztin gesagt hat. 43 Prozent geben sogar an, dass sie sich durch die Internetrecherche einen Arztbesuch sparen konnten. Insgesamt wächst damit die Gesundheitskompetenz der Betroffenen. Ein wichtiges Begriffspaar ist hier der „mündige Patient“ oder die „mündige Patientin“. Anders gesagt: Das Fachpersonal auf allen Ebenen und in allen Bereichen der Gesundheitsbranche muss zunehmend mit gezielten und kritischen Nachfragen rechnen. Daher macht es Sinn, das Internet einerseits selbst als Informationsquelle zu nutzen und andererseits Patienten und Patientinnen beziehungsweise Kunden und Kundinnen Tipps für die Recherche geben zu können. Denn gerade beim Thema Behandlungsmethoden ist es wichtig, seriöse von unseriösen Quellen zu unterscheiden. 

So erkennen Sie seriöse Anbieter im Internet 

Werfen Sie einen Blick ins Impressum. Das finden Sie entweder über die Menüleiste, oder Sie können es unten auf der Seite anklicken. Grundsätzlich vertrauen können Sie folgenden Absendern: 

  • Behörden, wie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung oder dem Bundesgesundheitsministerium (gesund.bund.de) 
  • Forschungseinrichtungen, wie zum Beispiel dem Deutsche Krebsforschungszentrum 
  • Organisationen, die sich der Aufklärung verpflichtet haben und mit diesen Informationen keine zusätzlichen finanziellen Interessen verfolgen, zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Ernährung oder die Verbraucherzentralen 
  • Selbsthilfeverbänden oder Vereinen, die sich die Aufklärung von Patienten und Patientinnen zum Ziel gesetzt haben, etwa die Deutsche Herzstiftung oder die Stiftung Gesundheitswissen 

Eingeschränkt vertrauen können Sie den Homepages von Kliniken und Ärzten. Die grundlegenden Informationen sind hilfreich, korrekt und für Laien aufbereitet. Nicht ganz neutral werden hingegen mitunter die Behandlungsmethoden dargestellt – viele Fachleute stellen die Therapie nach vorne, von der sie selbst überzeugt sind. Die Meinungen können in dieser Hinsicht jedoch voneinander abweichen. 

Mit Vorsicht zu genießen sind die Seiten Agenturen oder Redaktionen. Denn für Laien ist es schwer zu unterscheiden, wie sorgfältig die Beiträge recherchiert sind. Ganz verzichten sollten Sie auf Informationen aus Foren oder von Privatpersonen. Ratschläge sind sicherlich gut gemeint, können aber trotzdem falsch sein – weil den Verfassern oder Verfasserinnen das nötige Wissen fehlt. 

Achtung Online-Recherche: Das sollten Sie als Fachkraft wissen

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