Austausch der TI-Komponenten bis Ende des Jahres
Die gematik hält an ihrem Zeitplan fest. Allerdings gelten Ausnahmen. Das sollten Praxisteams zu diesem Thema wissen.
Die gematik stellt bis zum Ende dieses Jahres viele zentrale Bauteile der Telematikinfrastruktur auf ein modernes Verschlüsselungsverfahren um. Mitarbeitende in ärztlichen und therapeutischen Praxen sowie in Kliniken und stehen deshalb vor der Aufgabe, ihre bisherigen Konnektoren, Heilberufsausweise, Praxisausweise und Gerätekarten gegen neue Versionen auszutauschen. Die Änderung resultiert aus einer Anweisung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik und der Bundesnetzagentur. Der bisher genutzte Verschlüsselungsalgorithmus RSA2048 verliert zum 31. Dezember 2025 seine Gültigkeit. Künftig soll das als sicherer und leistungsfähiger geltende Verfahren ECC256 zum Einsatz kommen, das unter anderem bei elektronischen Signaturen eine Rolle spielt.
Das heißt: Alle Komponenten der Telematikinfrastruktur, die lediglich mit RSA arbeiten, müssen ersetzt werden. Mehr als 35.000 Konnektoren sind betroffen, sofern sie nicht bereits ECC unterstützen. Zusätzlich stehen Zehntausende Heilberufsausweise, SMC-B-Karten und gegebenenfalls Gerätekarten in E-Health-Kartenterminals vor dem Austausch.
Die KBV fordert zwar eine Fristverlängerung, zumal andere europäische Länder wie Frankreich RSA2048 noch bis Ende 2030 erlauben. Doch die gematik hat bekannt gegeben, dass der Stichtag bestehen bleibt. Sie lässt jedoch Ausnahmen zu: Gerätekarten für Kartenterminals dürfen nach Absprache mit dem BSI auch über das Jahresende hinaus genutzt werden. Bundesweit betrifft dies etwa 160.000 Karten.
Tipps für MFA
Nicht alle Praxen sind gleichermaßen betroffen. Es hängt von der aktuell verwendeten Technik ab. Die Hersteller-Firmen der TI-Komponenten haben zugesagt, Praxen aktiv anzusprechen, wenn sie tätig werden müssen. Für Sie als MFA heißt das: Wenn eine entsprechende Mitteilung eintrifft, sollten Sie sich mit der ärztlichen Leitung kurzschließen und gemeinsam mit dem Team einen internen Zeitplan für den Wechsel festlegen. Ein reibungsloser Übergang hat eine große Bedeutung, da andernfalls digitale Anwendungen wie das elektronische Rezept (E-Rezept) oder die elektronische Patientenakte (ePA) nicht mehr funktionieren.