Umfrage zeigt: Vertrauen in das Gesundheitswesen bleibt niedrig
Viele Deutsche zweifeln an einer verlässlichen medizinischen Versorgung und wünschen sich mehr Zugänglichkeit, Beratung und digitale Angebote im Alltag.
Pharma Deutschland hat in diesem Jahr mehrfach Bürgerinnen und Bürger befragt und dabei beobachtet, dass das Vertrauen in das deutsche Gesundheitssystem auf einem eher schwachen Niveau stagniert. Die Zufriedenheit fällt deutlich niedriger aus als vor der Corona-Pandemie. Es scheint eine anhaltende Vertrauenskrise in die Gesundheitspolitik zu geben.
Die Menschen wünschen sich, dass Abläufe einfacher und transparenter werden. Außerdem sind sie tendenziell beunruhigt wegen der bestehenden Versorgungslücken. Rund jede zweite befragte Person fühlte sich 2025 mit dem System gut versorgt, während zuvor deutlich mehr Menschen positive Rückmeldungen gaben. Besonders unzufrieden äußerten sich Frauen. Regional war die Kritik in Ostdeutschland größer als in Westdeutschland.
Einige Ergebnisse im Detail
Im Alltag zweifeln Patientinnen und Patienten vor allem an einer funktionierenden hausärztlichen Betreuung – mehr als 40 Prozent der Befragten nannten diesen Bereich als größte Herausforderung.
Gleichzeitig bleibt die Versorgung über Apotheken ein stabiler Anker: Etwa 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürger bewerten ihre regionale Apotheke sehr positiv und nehmen sie als verlässliche Anlaufstelle wahr. Viele Personen nutzen mindestens einmal im Monat rezeptfreie Medikamente und setzen dabei auf fachkundige Beratung. Das zeigt die große Bedeutung der Selbstmedikation.
Bei der Digitalisierung zeigt sich ein gemischtes Bild. Die elektronische Patientenakte erreicht einige Monate nach der Einführung nur etwa ein Fünftel der Menschen, während das E-Rezept inzwischen gut etabliert ist.
Viele Bürgerinnen und Bürger stehen digitalen Lösungen grundsätzlich offen gegenüber, wünschen sich sogar mehr Tempo, weil sie die Vorteile sehen. Etwa zwei Drittel sind bereit, persönliche Gesundheitsdaten für die Forschung zu teilen, und eine Mehrheit erwartet, dass Politikerinnen und Politiker die Digitalisierung des Gesundheitswesens entschlossen voranbringen.