Studie: Fremdsprachen helfen, Demenz vorzubeugen
Das regelmäßige Sprechen mehrerer Sprachen hält das Gehirn fit und scheint sogar den Alterungsprozess zu verlangsamen, sagen Forschende. Diesen Tipp können Sie weitergeben – und für Ihre eigene Gesundheit nutzen.
Menschen, die im Alltag regelmäßig verschiedene Sprachen benutzen, bleiben geistig länger gesund. Das belegt eine europaweite Untersuchung mit über 86.000 Teilnehmenden aus 27 Ländern. Selbst wenn die Forschenden positive Faktoren wie Bewegung, hohe Bildung und ein gutes soziales Umfeld einbezogen, zeigte sich, dass Mehrsprachigkeit die Gesundheit noch weiter nach vorn brachte. Die Effekte, die das Forschungsteam vom Trinity College Dublin feststellte, waren so deutlich, dass die mehrsprachigen Personen biologisch oft jünger wirkten, als es ihr Geburtsdatum vermuten ließ.
Je mehr Sprachen, desto gesünder
Mit jeder zusätzlichen Sprache wuchs der positive Effekt. Wer regelmäßig zwischen Sprachen wechselt, bleibt offensichtlich kognitiv flexibler, weil das Gehirn ständig trainiert wird. Diese geistige Aktivität scheint den Alterungsprozess insgesamt zu bremsen. Fachleute sprechen daher von einer dosisabhängigen Wirkung. Sie kann sogar das Risiko für Demenz mindern. Die Forschenden verorten den Effekt in der sogenannten kognitiven Reserve – einem mentalen Puffer, der Denkprozesse stabil hält. Sie empfehlen, das Lernen von Fremdsprachen gezielt zu fördern, weil sie darin einen kostengünstigen Weg sehen, die öffentliche Gesundheit zu verbessern.
Sprachenlernen könne ähnlich wirksam sein wie Bewegungsprogramme oder Rauchverzicht. Nach Ansicht der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen lohnt es sich für Menschen jeden Alters, eine neue Sprache zu lernen – sogar später im Leben. Zukünftige Untersuchungen sollen klären, ob spätes Sprachenlernen denselben Schutz bietet wie früh erworbene Mehrsprachigkeit.
Es gilt auch als sinnvoll, den Verzehr roten Fleisches einzuschränken.
Tipps für Beschäftigte im Gesundheitswesen
Diese Information ist für Sie in zweierlei Hinsicht interessant: Sie können Patienten und Patientinnen raten, auch in höherem Alter noch Sprachkurse zu besuchen, wenn diese ihre kognitive Leistungsfähigkeit erhalten wollen. Eine günstige Variante sind beispielsweise Volkshochschulkurse.
Außerdem sollten Sie selbst diese Möglichkeit nutzen. Lernen Sie doch beispielsweise eine Sprache, mit der Sie im Arbeitsalltag häufig konfrontiert sind, etwa Türkisch, Italienisch, Arabisch oder Ukrainisch. Damit erwerben Sie gleichzeitig eine wichtige Zusatzqualifikation für Ihren Job.
Zum Thema Demenzen gibt es übrigens ein aktuelles Praxisheft.