Rivaroxaban-Patent beendet: Infos für Teams in Arztpraxen und Apotheken
Mit dem Patentablauf von Rivaroxaban startet der Wettbewerb für Generika: Das kann mit Fragen von Patienten und Patientinnen verbunden sein.
Ein Gerichtsentscheid hat das Patent für Rivaroxaban aufgehoben. Das Mittel hemmt die Blutgerinnung und wird unter anderem eingesetzt, um Blutgerinnseln vorzubeugen. Außerdem erhalten es viele Menschen mit bestimmten Durchblutungsstörungen, wie einer Koronaren Herzerkrankung oder einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK).
Inzwischen sind zahlreiche Generika auf dem Markt. Da Rivaroxaban stark verbreitet ist, sollten Teams in Arztpraxen und Apotheken in der Lage sein, Betroffene über die veränderte Versorgungslage zu informieren.
Tipps für MFA
Als MFA müssen Sie mit Fragen von Patienten und Patientinnen rechnen. Sie erkundigen sich beispielsweise danach, ob die Umstellung auf Generika die Wirkung verändert oder Begleiterscheinungen zu erwarten sind. Sie können antworten, dass Generika exakt denselben Wirkstoff enthalten und genauso zuverlässig sind wie das Original. Tablettenform und Verpackung weichen bei anderen Herstellern zwar ab, der medizinische Effekt bleibt jedoch derselbe. Bei detaillierten medizinischen Fragen verweisen Sie bitten an den Arzt oder die Ärztin.
Worüber Sie ebenfalls informieren sollten: Die Krankenkassen sparen nun bis zu 70 Prozent – für die Patienten und Patientinnen sinken also in der Regel die Zuzahlungen. Beim Wechsel auf Generika wird kein neues Rezept benötigt.
Tipps für PTA und PKA
Im Apothekenalltag punkten Mitarbeitende, wenn sie zu neu ausgelieferten Stärken und Packungsgrößen beraten können. Apotheken erhalten oft ungefragt Generika, da viele Hersteller Erstbevorratungsklauseln nutzen: Das Team muss den Bestand im Blick behalten und individuelle Rabattverträge prüfen. PTA und PKA erklären der Kundschaft, dass alle Generika denselben Wirkstoff besitzen. Einnahme-Empfehlungen und die Dosierung verändern sich dementsprechend nicht. Am besten weisen PTA und PKA aktiv beim Aushändigen der Packung darauf hin, dass es sich um ein Generikum handelt. Denn manche Kunden und Kundinnen sind durch die neue Verpackung womöglich verunsichert, fragen aber nicht nach.