Prädiabetes: App bringt mehr als Coachings
In einer US-Studie hat eine KI-gestützte App zur Diabetesprävention ähnliche Erfolge gezeigt wie menschliche Coaches.
Forschende der Johns Hopkins Medicine in Baltimore haben in einer aktuellen Studie gezeigt, dass eine App zur Lebensstilverbesserung Menschen mit Prädiabetes genauso effektiv unterstützen kann wie ein persönliches Coaching. Ziel war es, durch gesündere Ernährung, regelmäßige Bewegung und Gewichtsabnahme die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes zu verhindern.
Bereits vor über zwanzig Jahren hatte das „Diabetes Prevention Program“ (DPP) bewiesen, dass eine aktive Veränderung der Lebensgewohnheiten besser wirkt als die Einnahme von Medikamenten wie Metformin. Die landesweit von der CDC und ADA geförderten Programme erreichen jedoch nur einen kleinen Teil der Betroffenen. Das ist ein großes Problem angesichts der hohen Prävalenz von Prädiabetes in der US-Bevölkerung – in Deutschland sieht die Situation ähnlich aus.
Das bringt die App zur Diabetes-Prävention
Die neue App bietet einen niedrigschwelligen Zugang zu dieser Präventionsstrategie. Sie informiert Menschen mit Prädiabetes über Bewegung, Ernährung und Gewichtskontrolle, sendet individuell angepasste Push-Benachrichtigungen und motiviert zum Dokumentieren des Körpergewichts. Ein eingebauter Algorithmus wählt mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) die idealen Zeitpunkte und Inhalte dieser Nachrichten aus, um nachhaltige Verhaltensänderungen zu fördern.
An der Studie nahmen 368 übergewichtige oder adipöse Erwachsene teil, die durch erhöhte Blutfettwerte, Bluthochdruck und einen mittleren HbA1c-Wert von 5,8 Prozent ein besonders hohes Diabetesrisiko aufwiesen. Viele kämpften zusätzlich mit Schmerzen oder depressiven Symptomen, die eine Umstellung des Lebensstils erschwerten. Dennoch nutzten 93 Prozent der App-Gruppe das digitale Angebot, während in der Coaching-Gruppe, die pandemiebedingt online stattfand, nur 83 Prozent aktiv teilnahmen.
Diese hohe Akzeptanz deutet darauf hin, dass die App eine praktikable und wirksame Alternative zum klassischen Coaching darstellt und somit helfen könnte, präventive Gesundheitsprogramme breiter zugänglich zu machen.
Tipps für MFA
Auch in Deutschland gibt es bereits eine große Auswahl an Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA), die bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes sehr hilfreich sind, etwa glucura.Weisen Sie Patienten und Patientinnen auf diese Möglichkeit hin – die Apps können von Ärzten und Ärztinnen verordnet werden. Vorbeugende Therapien und eine frühzeitige Behandlung eines bereits existierenden Diabetes Typ 2 tragen dazu bei, unter anderem ein diabetisches Fußsyndrom zu vermeiden.
Quellen:
Der Charcot-Fuß ist eine ernste Erkrankung, die bei Menschen mit diabetischer Neuropathie auftreten und zur fortschreitenden Zerstörung der Knochen und Gelenke im Fuß führen kann. Videoreihe zu Charcot-Fuß, podologischer Behandlung und effektiver Anwendung von Kompressionstherapie zur Unterstützung der Wundheilung.
Diabetisches Fußsyndrom für Fortgeschrittene