Umfrage in Arztpraxen: ePA-Einführung läuft schleppend
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Umfrage in Arztpraxen: ePA-Einführung läuft schleppend

Ab 01. Oktober wird die ePA Pflicht, doch viele Arztpraxen haben noch gar nicht mit der Einführung begonnen – oder sie kämpfen mit Technik und Bedienung.

Die Einführung der elektronischen Patientenakte scheint vielen Arzt- und Zahnarztpraxen Probleme zu bereiten. So ergab eine Befragung des PKV-Instituts unter rund 370 MFA und ZFA, dass aktuell nur etwa 40 Prozent der Arztpraxen die ePA-Software tatsächlich einsetzen. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die ePA nutzen, finden sie umständlich und störanfällig. Nur knapp ein Drittel gibt in puncto Bedienbarkeit und Technik gute bis sehr gute Noten. Deutlich mehr Befragte sehen Verbesserungsbedarf. Manche MFA oder ZFA stuft die ePA-Software gar als mangelhaft ein.

Zu den zentralen Kritikpunkten zählen:

  • komplizierte Handhabung mit vielen Klicks,
  • hoher Zeitaufwand beim Befüllen der Akte
  • und technische Probleme beim Datenzugriff. 

Mehr als die Hälfte arbeitet noch ohne ePA

Erstaunlich: Von den Arztpraxen, die bis dato noch ohne ePA arbeiten, planen nur gut 20 Prozent deren Einführung. Fast vier von zehn Befragten sehen momentan gar keinen Anlass, sich mit der elektronischen Patientenakte zu beschäftigen – obwohl die Frist im Oktober immer näher rückt. Von da an müssen Arztpraxen die ePA innerhalb ihrer Telematikinfrastruktur integriert haben. Sonst droht eine Kürzung der TI-Pauschale, eigentlich. Eine neue KBV-Richtlinie setzt die Sanktionen allerdings bis Ende 2025 aus. Das verschafft Arztpraxen zwei Monate mehr Luft und Zeit für die Einführung.

Praxisleitungen, MFA und ZFA dennoch aufgeschlossen 

Trotz aller Kritik zeigen sich Praxisleitungen, MFA und ZFA aufgeschlossen und erwarten sich Vorteile wie eine bessere Zusammenarbeit zwischen Arztpraxen und mit anderen Versorgern wie Pflegeeinrichtungen oder Kliniken. Zudem erwarten sie einen schnelleren Zugriff auf Notfallinformationen und weniger unnötige Doppeluntersuchungen. Läuft die Technik stabil, erhoffen sich die Befragten sogar Zeitgewinne.

Als MFA können Sie bei der ePA-Einführung unterstützen, indem Sie bei der Praxisleitung die Organisation interner Schulungen für das gesamte Praxisteam anregen, regelmäßige Updates zum ePA-Wissen inklusive. Teilen Sie praxisnahe Erfahrungen und Problemlösungen mit Kolleginnen und Kollegen im Team, um gemeinsam effiziente Wege im Umgang mit der Software zu finden. Klären Sie Fragen zum Datenschutz und informieren Sie Ihre Patientinnen und Patienten über die Vorteile. Denn diese stehen der ePA mehrheitlich zurückhaltend oder skeptisch gegenüber. 

Durch die breite Akzeptanz wird die erfolgreiche und zeitnahe Einführung der ePA gelingen – und alle Beteiligten profitieren.

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