Trendreport: Vertragsärztliche Versorgung im Wandel
Die neue Zi-Analyse schlüsselt die Veränderungen im Praxiswesen zwischen 2021 und 2024 auf. Vor allem bei der Telemedizin hat sich viel getan.
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat einen neuen Trendreport herausgebracht. Er beleuchtet die Entwicklung der Behandlungsfälle von Anfang 2021 bis Mitte 2024 – insgesamt ist die Zahl leicht gestiegen. Die größten Zuwächse verzeichneten dabei Praxen aus den Bereichen Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie.
Videosprechstunden im Vormarsch
Videosprechstunden haben sprunghaft zugenommen. Allein im ersten Halbjahr 2024 waren es 1,3 Millionen mehr (24 Prozent), verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Der größere Teil (etwa 47 Prozent) entfiel dabei auf hausärztliche Praxen und weitere 37 Prozent auf die psychotherapeutische Versorgung. Der Rest wurde über fachärztliche Praxen abgerechnet.
Nach oben gingen auch die telefonischen Beratungen. Im vergangenen Jahr waren es 8,4 Millionen zusätzliche Gespräche (10,8 Prozent) im Vergleich zum Jahr 2023.
Mehr Termine zur Krebsvorsorge
Auch inhaltlich verlagerten sich die Schwerpunkte. Fachleute führen das unter anderem auf die demografische Entwickelung zurück: Es gibt immer mehr ältere Menschen und im Verhältnis weniger Kinder als früher, weil sich die geburtenstarken Jahrgänge jetzt im Rentenalter befinden. Dementsprechend sinken einerseits Früherkennungsuntersuchungen bei den Jüngsten. Auf der anderen Seite werden mehr Hautkrebsscreenings durchgeführt sowie Stuhlanalysen, um verstecktes Blut aufzuspüren. Ein weiterer Grund für die Zunahme an Vorsorgeterminen könnte ein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung sein. Denn beispielsweise das Impfniveau bleibt hoch.
Tipps für MFA
Als MFA sollten Sie sich darauf einstellen, dass telemedizinische Angebote weiterhin stärker nachgefragt werden. Daher ist es sinnvoll, feste Zeiten für telefonische Beratungen und Videosprechstunden in die Praxisabläufe zu integrieren. Unterstützen Sie Patienten und Patientinnen nach Möglichkeit bei der Technik und halten beispielsweise einen kleinen Handlungsleitfaden bereit.
Hier finden Sie konkrete Informationen für die Tele-Wundversorgung.
Quellen:
Mehr Praxisinformationen:
Videosprechstunden