Die EU macht den Weg frei für digitale Beipackzettel
Patientinnen und Patienten können Informationen über Medikamente künftig leichter abrufen. Das hat mehrere Vorteile.
Die Europäische Union hat entschieden, dass Arzneimittelinformationen künftig auch digital zur Verfügung gestellt werden sollen. Die EU-Kommission will damit den Zugang zu aktuellen Daten verbessern und gleichzeitig Papier sparen. Denn jedes Jahr kommen zig Millionen Medikamentenverpackungen in Umlauf. Vielfach sind die Anwendungsinformationen bereits bekannt oder werden nicht benötigt und die Beilagen landen ungenutzt im Müll. Digitale Lösungen schonen daher Ressourcen – das ist aber nur ein langfristiges Ziel. Aktuell entscheiden die einzelnen Länder selbst, ob es parallel weiterhin Beipackzettel auf Papier geben wird. In Deutschland ist das der Fall. Der neuen EU-Regel waren mehrere Testläufe vorausgegangen.
So funktioniert der digitale Beipackzettel
Die Hersteller stellen die Inhalte online bereit und drucken auf die Packungen einen Hinweis, wie und wo sich die Informationen abrufen lassen. Denkbare Wege wären beispielsweise eine Kombination aus Link und QR-Code oder ausschließlich ein QR-Code. Diesen können Patienten und Patientinnen mit ihrem Smartphone scannen und landen automatisch auf der Seite mit den gewünschten Daten.
Vorteile der elektronischen Patienteninformation
- Patienten und Patientinnen haben stets Zugriff auf aktuelle Daten, auch wenn die Hersteller Aktualisierungen vornehmen.
- Wenn der Beipackzettel aus Papier nicht zur Hand ist, stehen trotzdem alle Informationen unkompliziert zur Verfügung.
- Für Patientinnen und Patienten entsteht mehr Barrierefreiheit. Wer zum Beispiel schlecht sieht, kann die Schrift am Bildschirm vergrößern oder den Text sogar über eine Vorlesefunktion hörbar machen. Auch das Übersetzen in eine andere Sprache ist auf diese Weise problemlos möglich.
- Zudem verändern digitale Beipackzettel den Umgang mit Medikamenten grundlegend. Sie fördern eigenverantwortliches Handeln und erleichtern den Zugang zum benötigten Hintergrundwissen.