Das braucht die Pflegebranche jetzt
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Das braucht die Pflegebranche jetzt

Aktuell stehen viele Forderungen nach grundsätzlichen Veränderungen für die Pflege im Raum. Doch was brauchen Pflegefachkräfte und die pflegerische Versorgung, bis diese umgesetzt sind? Wir haben die zwei wichtigsten Tipps für Sie.

Auf dem Pflegetag in Berlin haben die Fachleute viele Ideen und Konzepte vorgestellt, die dazu beitragen sollen, die Versorgung von Pflegebedürftigen langfristig sicherzustellen. Es ist allerdings nicht klar, welche Ansätze umgesetzt werden und wie lange dies gegebenenfalls dauert. Aktuell können Pflegefachkräfte und die Einrichtungen vor allem an zwei Punkten gut ansetzen: 

1. Qualifikation & Kompetenzen als Schlüssel 

Zur professionellen Pflege gehören viele Aspekte. Aus- und Weiterbildung stehen daher an erster Stelle, um die Qualität der Versorgung zu sichern. Das fängt an bei regelmäßigen Fortbildungen für erfahrene Pflegefachkräfte – zum Beispiel im Bereich der Wundversorgung, um chronischen Wunden vorbeugen beziehungsweise sie besser behandeln zu können. Auch Schulungen, die den Umgang mit digitalen Möglichkeiten  vermitteln, sind sinnvoll, etwa Tablets für die Dokumentation. Das spart Zeit im Bereich der Verwaltungstätigkeiten und trägt dazu bei, zusätzlichen Raum für die Pflege am Menschen zu gewinnen.  

Das Thema Qualifikation bezieht sich zudem auf ausländische Pflegefachkräfte, die das Versorgungssystem durch ihre Mitwirkung entlasten können. Voraussetzung ist allerdings eine zügige Einarbeitung. 

Weiterbildungen und die zusätzlichen Kompetenzen, die damit erworben werden, haben außerdem den Nebeneffekt, dass sie für Pflegefachkräfte eine positive Herausforderung darstellen, die den Spaß am Job sowie die Wertschätzung erhöht. 

2. Organisation in den Einrichtungen 

Der Fachkräftemangel wird sich in absehbarer Zeit nicht beheben lassen. Es ist Aufgabe der Einrichtungen, dieser Situation auf organisatorischer Ebene zu begegnen, statt an alten Strukturen festzuhalten. In jedem Bereich ist es empfehlenswert, Arbeitsprozesse und Vorgaben auf den Prüfstand zu stellen. Wie lassen sich zum Beispiel Aufgaben besser bündeln? Welche Tätigkeiten, für die keine Pflegefachkraft benötigt wird, können sinnvollerweise Assistenzkräfte übernehmen? Sind kürzere Entscheidungswege möglich, indem Team-Hierarchien verändert werden? Leitungskräfte brauchen zudem vielfach Schulungen, um die Kompetenzen aufzubauen, die sie für ihre Aufgaben benötigen – vor allem im Bereich der Personalführung. 

Veränderungen sind auch im Bereich der Führung und des Personalmanagements, insbesondere der Bindung von Mitarbeitenden, gefragt. Neue Arbeitsmodelle und flexiblere Arbeitszeiten, die den Bedürfnissen der Pflegefachkräfte gerecht werden, sind unverzichtbar, um Kündigungen zu vermeiden. Parallel ist es empfehlenswert, das Recruiting neuer Kollegen und Kolleginnen zu professionalisieren: Studien haben gezeigt, dass es besonders erfolgversprechend ist, Menschen im lokalen Umfeld anzusprechen und von einer Pflegetätigkeit zu überzeugen, sei es über Aktionen, Aufrufe in Zeitungen oder Mundpropaganda. Diese Möglichkeit nutzen die meisten Einrichtungen jedoch zu wenig. 

Unterm Strich ist es also wichtig, dass sowohl Pflegeeinrichtungen als auch die einzelnen Beschäftigten den Blick auf die Versorgungsqualität richten – ein kreativer Umgang mit den Rahmenbedingungen unterstützt dies. 

Das braucht die Pflegebranche jetzt

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