ABDA-Jahrbuch 2025: Sinkende Apothekenzahl, neue Herausforderungen
Die Zahl der Apotheken sinkt. Dennoch ist die Versorgung von Patientinnen und Patienten weiterhin gewährleistet. – Wie lange noch?
Am 07. Juni 2025 hat die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) das statistische Jahrbuch "Die Apotheke: Zahlen, Daten, Fakten 2025" veröffentlicht. Es liefert Ihnen und Ihrem Apothekenteam einen aktuellen, fundierten Überblick über die Apothekenlandschaft in Deutschland. Die knapp 130 Seiten starke Publikation ist über die ABDA als PDF verfügbar. Es gibt auch eine englische Version für internationale Fachleute, ebenfalls zum Download.
Neben Zahlen zu Apotheken und ihren Angeboten hierzulande liefert das aktuelle Jahrbuch auch den europäischen Kontext: Wie steht es um die Apothekendichte im europäischen Vergleich? Wo treten europaweit Lieferengpässe auf? Welche Apotheken-rechtlichen Vorgaben gelten aktuell? Wo in Europa impfen Apothekerinnen und Apotheker? Zudem enthält das Jahrbuch ein Kapitel zu "Europa, Migration, Integration und Nachhaltigkeit".
Apothekenzahl auf dem niedrigsten Stand seit den späten 1970er Jahren
Die Daten des aktuellen Jahrbuchs zeigen, dass die Zahl der Apotheken in Deutschland seit 2009 kontinuierlich sinkt und Ende 2024 mit 17.041 den niedrigsten Stand seit den späten 1970er Jahren erreicht hat. Die gute Nachricht: Die flächendeckende Versorgung ist noch gesichert. Mit 20 Apotheken pro 100.000 Einwohner rangiert Deutschland im europäischen Vergleich im unteren Drittel. Zudem gibt es weniger Apotheken-Filialen
Der durchschnittliche Nettoumsatz einer Apotheke lag 2024 bei 3,70 Mio. EUR. Der Gewinn vor Steuern betrug durchschnittlich 162.000 EUR. Rund 6,5 % der Apotheken haben Verluste gemacht. Der größte Teil des Apotheken-Umsatzes entfällt mit 92 % auf Arzneimittel, von denen 85 % verschreibungspflichtig sind.
Apothekenvergütung zuletzt 2013 angepasst
Von den GKV-Gesamtausgaben 2024 entfielen 14,6 % auf den Arzneimittelbereich. Apotheken machten hier nur 1,8 % der Kosten aus. Die Autorinnen und Autoren des Jahrbuchs weisen darauf hin, dass die Apothekenvergütung zuletzt 2013 angepasst wurde und sich seitdem unterdurchschnittlich entwickelt. Auf der anderen Seite spare die GKV durch Rabattverträge und Zuzahlungen der Patientinnen und Patienten Milliarden Euro.
Arbeitsmarkt Apotheke
Ende 2024 gab es rund 70.000 berufstätige Apothekerinnen und Apotheker, von denen der Großteil in öffentlichen Apotheken arbeitet. Fast drei Viertel der Approbierten sind Frauen. In Summe waren 2024 rund 162.000 Menschen in öffentlichen Apotheken beschäftigt.
Über die wichtigsten Kennzahlen hinaus liefert das Jahrbuch viele weitere Infos und Zahlen, zum Beispiel zu Lieferengpässen, Versorgungsleistungen der Apotheken (z.B. pharmazeutische Dienstleistungen, Botendienste, Impfungen), Digitalisierung (E-Rezepte, Telematik-Infrastruktur), Qualitätssicherung, spezifischen Versorgungsbereiche (z.B. Schmerzmittel, Antibiotika, Medizinisches Cannabis), Selbstmedikation oder Apothekenklima-Index
Für Sie und Ihr Apothekenteam lohnt sich der Blick in das aktuelle Jahrbuch. Die umfassende Datengrundlage hilft Ihnen, fundiert zu entscheiden und strategisch zu planen – beispielsweise bei Versorgungstrends, neuen Dienstleistungen oder in der Personal- und Ausbildungsplanung.