Knie tapen: bei Schmerzen und zur Unterstützung der Stabilität
Das Kniegelenk ist aufgrund seiner komplexen Struktur und der hohen Alltagsbelastung besonders anfällig für Erkrankungen und Verletzungen. Kinesiologisches Taping unterstützt das Knie bei Bewegungsabläufen und fördert die natürlichen Regenerationsprozesse. Es kann auch während sportlicher Aktivitäten getragen werden und ist somit alltagstauglich. Die Tape-Anlage wird individuell auf die Beschwerden und Bedürfnisse des Patienten abgestimmt.
Knie tapen: Anleitung
1. Anleitung: Knie tapen bei Patellaspitzensyndrom “Jumpers Knee”
2. Anleitung: Knie tapen bei Arthrose
3. Anleitung: Knie tapen bei Meniskusverletzung (Innen- oder Außenmeniskus)
4. Anleitung: Tapen bei Kreuzbandverletzungen / Inneres Seitenband
5. Anleitung: "U-Anlage" bei Schwellungen und Ergüssen
6. Anleitung: Knie tapen bei Schwellung oder Erguss
7. Anleitung: Knie tapen bei Reizung, Zerrung oder Entzündung der Patellasehne
8. Anleitung: Tapen bei punktuellen Patellaschmerzen
Vorbereitung:
Grundsätzliches vor der Anlage des Kinesiologischen Tapes
Kontraindikationen:
Wann sollte auf Taping verzichtet werden?
Kinesiologie Tape vs. Sport Tape
Wann eignet sich welches Produkt?
Vorteile und Ziele des Kinesiologischen Tapings
Taping Schritt für Schritt erklärt
In den folgenden Videoreihen geben wir Ihnen Anlagetechniken für den Ober- und Unterkörper an die Hand, gegen Problematiken von der Schulter bis zur Achillessehne. Schauen Sie rein, tapen Sie mit!
Anatomie und Funktion des Kniegelenks
Das Kniegelenk verbindet Femur (Oberschenkel), Tibia (Schienbein) und Patella (Kniescheibe) und besteht funktionell aus zwei Teilgelenken: der Articulatio femorotibialis (Femorotibialgelenk) und der Articulatio femoropatellaris (Femoropatellargelenk). Es wird durch Menisken, Bänder und Muskulatur stabilisiert.
Strukturelle Hauptkomponenten:
- Menisken: Meniscus medialis (Innenmeniskus) und Meniscus lateralis (Außenmeniskus) dienen der Druckverteilung und Stoßdämpfung.
- Bänder: Ligamenta cruciata anterior et posterior (vorderes und hinteres Kreuzband) sowie Ligamenta collateralia mediale et laterale (mediales und laterales Seitenband) stabilisieren das Gelenk in sagittaler und lateraler Richtung.
- Muskulatur: M. quadriceps femoris (vierköpfiger Oberschenkelmuskel) ermöglicht die Extension, die Mm. ischiocrurales (ischiokrurale Muskulatur: M. biceps femoris, M. semitendinosus, M. semimembranosus) sind für die Flexion verantwortlich.
- Gelenkkapsel und Schleimbeutel: Capsula articularis (Gelenkkapsel) und Bursae (Schleimbeutel) dienen als mechanische Puffer und reduzieren Reibung.
Funktion:
Bewegung in Flexion (Beugung), Extension (Streckung), sowie eine begrenzte Rotation bei gebeugtem Knie. Aktive (Muskulatur) und passive (Bänder, Menisken, Kapsel) Strukturen gewährleisten Stabilität und Funktionalität unter Belastung.
Für MFA: Lernzettel, um die Bezeichnungen des Knies zu lernen
Azubi-Lernzettel: Anatomie KnieMögliche Ursachen für Knieverletzungen und Beschwerden
Kategorie | Beispiele & Beschreibung |
---|---|
Akute Verletzungen (z. B. durch Sport oder Unfälle) |
• Kreuzbandriss, Innen-/Außenbandverletzung • Meniskusriss (z. B. durch plötzliche Drehbewegung) • Kniescheibenluxation (Patellaluxation) • Schienbeinkopf- oder Patellafraktur• Sehnenrisse (z. B. Patella- oder Quadrizepssehne) |
Überlastung und Fehlbelastung |
• Läuferknie (Iliotibialband-Syndrom): Schmerzen außen am Knie • Patellaspitzensyndrom (Jumpers Knee): Überlastung der Patellasehne bei Sprung-/Laufsport • Bursitis: Schleimbeutelentzündung durch Druckbelastung • Tendinitis: Entzündung z. B. der Patella- oder Quadrizepssehne |
Degenerative Erkrankungen und Verschleiß |
• Arthrose: Gelenkverschleiß, v. a. bei älteren Menschen • Rheumatoide Arthritis: Entzündliche Gelenkerkrankung • Chondromalazie der Patella: Knorpelerweichung unterhalb der Kniescheibe |
Sonstige Ursachen |
• Fehlstellungen (X-/O-Beine)• Knorpelschäden, Osteochondrosis dissecans • Gicht/Pseudogicht: Ablagerung von Harnsäure- oder Kalziumpyrophosphatkristallen |
Häufigste Krankheiten und Verletzungen am Knie
Erkrankung | Beschreibung |
Gonarthrose |
• Degenerativer Verschleiß des Knieknorpels • Risikofaktoren: Alter, Übergewicht, Fehlstellungen, frühere Verletzungen • Belastungsabhängige Schmerzen, Steifheit, Schwellung • Diagnose: Klinik + Röntgen • Therapie: Gewichtsreduktion, Physiotherapie, Operation |
Morbus Osgood-Schlatter |
• Vor allem bei sportlich aktiven Jugendlichen • Schmerzen und Schwellung an der Tuberositas tibiae• Überlastung der Patellarsehne am Ansatzpunkt • Mikrotraumen, Entzündung • Therapie: Schonung, Physiotherapie, Schmerztherapie |
Kreuzbandverletzungen |
• Plötzliche Richtungswechsel/Drehbewegungen (z. B. Tennis)• "Knacken", Instabilität, Schwellung, Schmerzen • Diagnostik: Lachman-Test, MRT • Therapie: konservativ, Physiotherapie, Operation |
Meniskusläsionen |
• Durch Belastung oder Degeneration (Alter) • Schmerzen, Schwellung, Bewegungseinschränkung • Diagnostik: klinisch, MRT • Therapie: konservativ oder arthroskopisch |
Osteochondrosis dissecans |
• Aseptische Nekrose des subchondralen Knochens • Absterben von Knorpel-/Knochengewebe • Unspezifische Schmerzen, Blockierungen • Diagnostik: MRT • Therapie: konservativ, ggf. Operation |
Knochenmarksödem-Syndrom |
• Vermehrte Flüssigkeitseinlagerung im Knochen • Akute, belastungsabhängige Schmerzen • Ursache: Überlastung, Durchblutungsstörungen • Diagnostik: MRT • Therapie: Schonung, Schmerztherapie, Operation |
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Häufig gestellte Fragen zum Knie Tapen
Welche Tapeform (Kinesiologisches Tape oder Sporttape) ist für das Knie geeignet?
Was bewirkt Taping am Knie?
Wie tape ich ein Knie richtig?
Wann sollte ein Arzt hinzugezogen werden?
Gibt es Risiken beim Taping?
Was ist der Meniskus und wie funktioniert er?
Was sind die Kreuzbänder und welche Funktion haben sie?
Welche Gelenkbewegungen sind bei einem gesunden Kniegelenk möglich?
Welche Muskeln bewegen das Kniegelenk?
Was bedeutet passive und aktive Stabilität im Knie?
Was bedeutet Hypertrophie im Kontext des Kniegelenks?
Was passiert bei chronischer Überlastung des Knies?
Studienlage zur Wirkung von kinesiologischem Taping bei Kniebeschwerden
Zur Wirksamkeit von kinesiologischem Taping bei Kniebeschwerden liegen bislang nur wenige randomisierte, kontrollierte Studien mit klarer Evidenz vor. Klinische Bestätigungen stehen noch aus. Dennoch berichten viele Patientinnen und Patienten über subjektive Verbesserungen in Bezug auf Schmerzen und Beweglichkeit. Diese positiven Erfahrungen stammen aus dem Bereich der Erfahrungsmedizin.
Durch die komplexe Anatomie des Kniegelenks existieren über 30 unterschiedliche Taping-Varianten, je nach Beschwerdebild. Wichtig ist die individuelle Auswahl der passenden Technik – oft ist ein Austesten verschiedener Tapeanlagen notwendig, um die effektivste zu finden.
Das Knie-Tapen kann als nicht-invasive, kostengünstige Ergänzung zur Therapie dienen. Wichtig ist eine exakte Indikation, korrekte Anlagetechnik und sinnvolle Kombination mit weiteren Maßnahmen wie Dehnübungen und Physiotherapie
Wie ist die Wirksamkeit von Kinesiologie Tapes wissenschaftlich einzuordnen?