Start des Organspenderegisters
Die Bürger und Bürgerinnen in Deutschland können in Kürze ihren Willen zum Thema Organ- und Gewebespende zentral hinterlegen – das Organspenderegister soll im laufenden Quartal seinen Betrieb aufnehmen.
Mitte 2020 hat die Bundesregierung das „Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende“ beschlossen. Als ein wesentlicher Punkt ist der Aufbau eines Registers für Erklärungen zur Organ- und Gewebespende (OGR) vorgesehen. Die dafür nötige Infrastruktur ist inzwischen vorhanden, und der Start des Registers steht kurz bevor.
Das Onlineregister ist beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) angesiedelt. Bürger und Bürgerinnen können dort eintragen, ob sie bereit wären, Organe oder Gewebe zu spenden. Umgekehrt ist es möglich, eine Organentnahme für sich auszuschließen.
Einbindung des Registers in den medizinischen Alltag
Tritt eine Situation ein, in der sich die Frage der Spendenbereitschaft stellt, greifen Ärzte und Ärztinnen auf das Register zu und prüfen einen möglichen Eintrag. Einen Zugang erhalten aber lediglich Personen, die von Kliniken als Berechtigte angegeben werden, etwa Transplantationsbeauftragte. Der Abruf der Daten erfolgt über die Telematikinfrastruktur (TI) des Gesundheitswesens sowie über eine spezielle Authentifizierungssoftware der Gematik.
Die Krankenhäuser suchen derzeit noch nach einem Weg, die Registerabfrage möglichst unkompliziert in ihre Prozesse einzubinden. Denn häufig kommt eine Person für eine Organspende nicht infrage, eine Gewebespende wäre aber möglich, weswegen eine diesbezügliche Abfrage zur Routine werden könnte.
Aufgabe der MFA in den Arztpraxen
Als MFA spielen Sie eine wichtige Rolle, damit das Register seine Funktion erfüllen kann. Denn das Gesetz sieht ebenfalls vor, dass Aufklärungsunterlagen und Organspendeausweise in Hausarztpraxen bereitliegen sollten – viele Menschen stehen einer potenziellen Organspende sehr positiv gegenüber, vergessen in der Hektik des Alltags jedoch, sich einen Ausweis zu besorgen, beziehungsweise sich ins Register einzutragen. Achten Sie daher darauf, dass entsprechendes Informationsmaterial stets im Wartezimmer ausliegt. Wir haben Ihnen hier zusammengefasst, wie Sie mit dem Thema Organspende im Praxisalltag am besten umgehen.
Quellen:
- Welches Dokument erfüllt welche Aufgabe? Hier finden Sie eine praktische Übersicht zu Organspendeausweis, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht & Co..
- Blog MFA mit Leidenschaft: Organspende - Sachliche Aufklärung ist wichtig
