Bunter Rettungsschirm für schwere Zeiten
Das vergangene Jahr hat uns allen gezeigt, wie schnell sich der gewohnte Alltag verändern kann. Routinen wurden über Bord geworfen, der Kontakt zu Familie und Freunden wurde drastisch eingeschränkt und eine ausgleichende Freizeitgestaltung musste sich erst neu finden. Wie bleiben wir auch in persönlichen Kristenzeiten gesund und positiv?
Ein interessanter Ansatz, wie man gesund durch Krisenphasen im Leben kommt, ist – wie ich ihn nenne – der „bunte Rettungsschirm“. Dieses Konzept basiert auf dem ‚persönlichen Vitalitätskonto‘. Wir konzentrieren uns dabei also nicht auf das Negative, sondern auf das Positive: was sind die persönlichen Ressourcen? Was bringt mir ein Gefühl von positiver Energie und Lebendigkeit? Alles, was unsere Vitalität erhöht sind zugleich Einzahlungen auf unser Vitalitätskonto. Dinge, die uns Energie und Kraft kosten sind Auszahlungen, durch die wir an Vitalität verlieren.
In Krisensituationen ist es wichtig, das Vitalitätskonto weiterhin in Balance zu halten. Dabei kann der bunte Rettungsschirm, üblicherweise als „Resilienzschirm“ bezeichnet, helfen.
Als Box:
Resilienz bezeichnet die persönliche Fähigkeit, mit Belastungen und schwierigen Lebenssituationen so umzugehen, dass der eigene Organismus keine langfristigen Schäden davonträgt.
Fünf zentrale Fragen des Resilienzschirms werden dabei individuell mit Punkten bewertet (0 Punkte = „überhaupt nicht“ bis 10 Punkte = „sehr“). Jede Frage stellt dabei eine Speiche des Schirms dar. Je mehr Punkte für eine Frage vergeben werden, desto weiter außen auf der Speiche wird die Kategorie abgetragen. Anschließend sieht man seinen persönlichen, bunten Rettungsschirm und die eigenen Ressourcen, aber auch die Bereiche, in denen man das Vitalitätskonto wieder mehr in den Blick nehmen sollte.
Hier nun die fünf Fragen des bunten Rettungsschirms, die Ihr Euch selbst einmal beantworten könnt:
- Verbundenheit: Wie sehr fühle ich mich mit anderen Menschen verbunden?
Hierzu ein Beispiel: Insbesondere die persönliche Verbundenheit hat in der Zeit der Corona-Pandemie bei vielen von uns besonders gelitten. Um einen besseren Zugang zu diesem Gefühl zu bekommen, könnte man einen Dankesbrief für einen besonderen Menschen schreiben. Manchmal ist ein wichtiger Ansatz aber auch, andere um Unterstützung für sich selbst zu bitten. Auch das kann das Gefühl der Verbundenheit erhöhen, sodass hier mehr Punkte vergeben werden können.
- Bewegung & Erholung: Wie viel bewege und erhole ich mich für meine Gesundheit?
- Gestalten & Akzeptieren: Wie sehr habe ich das Gefühl, mein Leben selbst in der Hand zu haben und Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann?
- Stärken: Wie oft mache ich Dinge, die ich gut kann?
- Sinn: Wie sinnvoll fühlt sich mein Leben an?
Wie sieht Euer Bild des Rettungsschirms aus? Wo habt ihr eine hohe, persönliche Vitalität und Resilienz? Wo erkennt Ihr Defizite und wie könnt Ihr diesen entgegenwirken? Insgesamt gilt: je höher die vergebenen Punkte der o.g. Fragen, desto größer ist der Rettungsschirm, der uns in Krisenzeiten schützt.
Vielleicht gibt es noch andere Punkte, die diesem Resilienzschirm hinzugefügt werden sollten? Was sind Eure wichtigen Vitalitäts-Förderer? Was macht Ihr im Umgang mit schwierigen Phasen, um euch gesund zu halten? Über Eure Anregungen freue ich mich! Bleibt gesund!
Viele Grüße
Steffi
Nach der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten in einer dermatologischen Praxis für 5 Jahre im Praxisalltag als MFA, seit 2014 bei Dr. Ausbüttel (DRACO®). Wundexpertin (ICW) und bloggende MFA mit Leidenschaft.
